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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in einem Dialog- und Arbeitsprozess mit den Verbänden einen Aktionsplan „Mittelstand Klimaschutz und Transformation“ erarbeitet.
Hierzu der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner:
„Bei der Transformation unserer Wirtschaft zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielt der Mittelstand eine entscheidende Rolle. Wer, wenn nicht die mittelständischen Wirtschaft, montiert die Solardächer, dämmt die Häuser, baut Wärmepumpen ein oder entwickelt neue Recyclingideen? Der Mittelstand ist ohne Zweifel ein entscheidender Wegbereiter der Transformation. Die vor uns liegenden Aufgaben stellen den Mittelstand vor große Herausforderungen. Produktionsprozesse müssen dekarbonisiert, ressourceneffizient und nachhaltig gestaltet werden, Gewerbeimmobilien müssen gedämmt und klimaneutral beheizt werden, Fahrzeugflotten erneuert werden. Ich bin überzeugt: Der Weg aus der Krise gelingt über die Transformation. Und die Transformation gelingt nur im engen Schulterschluss mit dem Mittelstand. Diesem Zweck dienen der Dialog- und Arbeitsprozess und der jetzt vorgelegte konkrete Arbeitsplan.“
Warum der Aktionsplan?
Kleine und mittlere Unternehmen sind der entscheidende Wegbereiter zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat den Anspruch, den Mittelstand auf dem Weg in die Transformation bestmöglich zu unterstützen.
Wie ist der Aktionsplan entstanden?
Der Parlamentarische Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Michael Kellner, hat einen Dialogprozess mit Verbänden der mittelständischen Wirtschaft gestartet. In zwei Veranstaltungen im Juli und September 2022 wurden die Schwerpunktthemen des Aktionsplans herausgearbeitet. Zudem sind zahlreiche schriftliche Stellungnahmen der Verbände eingeflossen.
Was steht in dem Aktionsplan?
Der Aktionsplan enthält eine umfassende Bestandsaufnahme über laufende und geplante Maßnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Unterstützung des Mittelstandes auf dem Weg in die Transformation.
Überblick über die Kerninhalte des Aktionsplans
Energiepreise:
Neben kurzfristigen Maßnahmen zur Bewältigung der Energiekrise geht es darum, für den Mittelstand dauerhaft wettbewerbsfähige Energiepreise zu sichern. Dafür werden wir unter anderem
Erneuerbare Energien massiv ausbauen,
langfristige Grünstromverträge erleichtern,
weitere Auswertung und Ausarbeitung von Vorschlägen für einen grünen Industriestrompreis auf Basis eines laufenden Forschungsvorhabens
Dekarbonisierung:
Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen und grünen Wasserstoff steht im Mittelpunkt der Transformation. Deswegen werden wir unter anderem
die Infrastruktur für Strom und Wasserstoff bedarfsgerecht ausbauen - auch auf dem Land,
die Bezugsquellen für grünen Wasserstoff stark ausweiten,
uns für den Bau neuer Pipelines einsetzen, über die große Mengen an Wasserstoff geliefert werden kann, beispielsweise aus Norwegen, Südeuropa oder den Maghreb-Staaten; auch bestehende Erdgas-Pipelines für den Transport von Wasserstoff umrüsten, wenn sie nicht mehr für Erdgas benötigt werden
mehr Kapazitäten für die Herstellung von Energiewendetechnologien in Deutschland und Europa schaffen,
die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft weiter ausweiten,
mit zielgenauen Förderprogrammen klimafreundliche Investitionen anreizen.
Fachkräfte:
Die Fachkräfte-Frage bildet das „Nadelöhr der Transformation“. Um mehr in- und ausländische Fachkräfte für die Transformation zu gewinnen, werden wir unter anderem
die Ausbildungsordnungen von 19 Berufen der Bauwirtschaft sowie der vier umwelttechnischen Berufe überarbeiten,
Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Wärmepumpen verstärken,
mit Kampagnen gezielt für berufliche Ausbildung und Fachkräfte für die Transformation werben
die Anwerbung und Vermittlung ausländischer Fachkräfte sowie deren Qualifizierung für „grüne Berufe“ verstärken.
Finanzierung:
Wir stehen vor einem Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen in den Klimaschutz. Dafür steht ein breites Spektrum an Programmen zur Finanzierungsunterstützung mit zinsgünstigen Krediten, Beteiligungskapital und Zuschüssen bereit. Die KfW richtet sich zunehmend als Transformationsbank aus. Um den kleinen und mittleren Unternehmen die Finanzierung der Transformation zu erleichtern, werden wir unter anderem
das ERP- und KfW-Förderkreditinstrumentarium mit zusätzlichen Anreizen für Investitionen in Transformationsprojekte stärken, beispielsweise durch die Einführung des neuen KfW-Konsortialkredits Nachhaltige Transformation,
das Start-up-Finanzierungsinstrumentarium noch stärker auf Transformation ausrichten, etwa über den neuen Deep Tech and Climate Fonds,
beim Förderprogramm EXIST verstärkt die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz adressieren
im Bereich der Bürgschaftsbanken die Bürgschaftsobergrenze erhöhen, um die Begleitung von Transformationsvorhaben zu vereinfachen.
Berichterstattung über Nachhaltigkeit und Sorgfaltspflichten:
Den Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf Klima, Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte kommt in allen Bereichen des Wirtschaftslebens eine große Bedeutung zu. Die Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit und die Sorgfaltspflichten müssen jedoch mittelstandsfreundlich ausgestaltet werden. Deswegen werden wir unter anderem
uns dafür einsetzen, dass die Berichtsstandards für kleine und mittlere Unternehmen nach der „Corporate Sustainability Reporting“-Richtlinie so klar und praktikabel wie möglich formuliert werden,
die Handhabung der Vorschriften zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit und Sorgfaltspflichten durch zusätzliche Unterstützungsangebote erleichtern.
Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigungen
bringen die Transformation voran und setzen Ressourcen frei. So bieten Dachflächen mittelständischer Gewerbeimmobilien ein erhebliches Potenzial für den Ausbau von Photovoltaikanlagen. Mit einem „Bürokratieabbaupakt für die Transformation“ wollen wir spürbare Entlastungen für die Unternehmen erreichen.
Kreislaufwirtschaft:
Um nachhaltig zu wirtschaften, müssen wir den Übergang von der „Wegwerfgesellschaft“ in die Kreislaufwirtschaft schaffen. Deutschland muss ein grüner Leitmarkt für die Kreislaufwirtschaft werden. Dafür werden wir unter anderem
bei der Erarbeitung der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie und der anstehenden Überarbeitung der Rohstoffstrategie die Erfordernisse des Mittelstandes besonders berücksichtigen,
Hemmnisse für die Wiederverwertung von recyceltem Material abbauen und den Einsatz von Recyclaten verbessern.
Zudem werden wir zahlreiche branchenspezifische Maßnahmen treffen, um den besonderen Gegebenheiten und Anforderungen einzelner Branchen im Hinblick auf die Transformation zu entsprechen.
Vier Zahlen zum Mittelstand
54
Prozent aller abhängig Beschäftigten
arbeiten in kleinen und mittleren Unternehmen
99,3
Prozent aller deutschen Unternehmen
zählen zum Mittelstand
33
Prozent des Gesamtumsatzes
in Deutschland erwirtschaftet der Mittelstand
71
Prozent der Auszubildenden
in Deutschland sind in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt
Der Mittelstand
Erfolgsmodell Mittelstand
Mittelständische Unternehmen sind der Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft: Über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Mittelständler. Sie tragen rund 61 Prozent zur gesamten Netto-Wertschöpfung bei, stellen 55 Prozent der Arbeitsplätze bereit und beschäftigen 80 Prozent der Auszubildenden.
Der Mittelstand ist der wichtigste Innovations- und Technologiemotor Deutschlands und genießt zurecht auch international großes Ansehen. Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie die mittelständischen Unternehmen hart getroffen haben, sind sie dank staatlicher Hilfsmaßnahmen und erfolgreichem Krisenmanagement recht gut durch die Pandemie gekommen. Um mit ihren bewährten Spezialisierungs- und Nischenstrategien auch weiterhin erfolgreich auf internationalen Märkten zu agieren, muss der Mittelstand künftig verstärkt die Digitalisierung für sich nutzen und für qualifizierte Fachkräfte attraktiv sein.
Damit der deutsche Mittelstand angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen vital, stark und innovativ bleibt, setzt das Bundeswirtschaftsministerium an vielen verschiedenen Hebeln an, um Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Beschäftigung in der mittelständischen Wirtschaft weiter zu stärken.Denn es gilt, die starke Stellung des Mittelstands im nationalen und internationalen Wettbewerb auch in Zukunft sicher zu stellen.
Vielseitig, dynamisch, innovativ
KMU als Erfolgsmodell
Die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) prägen den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Stärke unseres Wirtschaftsmodells beruht nicht auf der Dominanz einzelner Unternehmen, Branchen oder Wirtschaftsregionen – sondern auf der Vielfalt kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Sie sind in den unterschiedlichsten Bereichen spezialisiert, oftmals eng verzahnt und im ganzen Land verteilt.
Der Mittelstand ist äußerst vielseitig. Das Spektrum reicht vom traditionellen Familienunternehmen bis zum hippen Start-up, vom klassischen Handwerksbetrieb über Selbstständige und Dienstleister wie zum Beispiel Händler und Freiberufler bis zum hoch innovativen High-Tech-Unternehmen, vom regionalen Anbieter bis zum Global Player, vom Solo- oder Kleinstunternehmen bis hin zu Unternehmen mit vielen Hundert Beschäftigten weltweit. Zum Mittelstand zählen traditionsreiche Marken ebenso wie Newcomer oder weniger bekannte Marken, die in gleicher Weise für Qualität, Präzision und Innovation stehen. Diese Mischung macht den deutschen Mittelstand stark.
Der Mittelstand – ein starker Partner für Großunternehmen. Der Mittelstand kooperiert eng mit Großunternehmen und übernimmt Aufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Als verlässlicher – und oftmals hochspezialisierter – Partner deckt der Mittelstand vor- und nachgelagerte Stufen des Wertschöpfungsprozesses ab und hilft Großunternehmen, innovative und komplexe Produkte, Dienstleistungen und Systemlösungen umzusetzen.
Der deutsche Mittelstand ist international stark aufgestellt. Mittelständische Unternehmen sind durch Importe und Exporte in die Weltwirtschaft eingebunden. Im Jahr 2019 lag der Exportumsatz der mittelständischen Unternehmen bei 215 Milliarden Euro oder knapp 16 Prozent des Exportumsatzes aller Unternehmen. Der Anteil der Exportumsätze am Gesamtumsatz der exportierenden Unternehmen ist in den letzten Jahren gestiegen und deutet auf eine entsprechende Spezialisierung hin. Ab einem Jahresumsatz von zwei Millionen Euro weist mindestens jedes dritte Unternehmen Auslandsaktivitäten auf. Der Weg ins Ausland lohnt sich dabei auch für die kleinen Unternehmen: Selbst bei sehr kleinen Betriebsgrößen werden durchschnittlich rund 16 Prozent des Umsatzes aus dem Auslandsgeschäft generiert.
Der Mittelstand ist Innovations- und Technologiemotor. Im EU-Vergleich schneiden deutsche Mittelständler bei den Innovationsaktivitäten sehr gut ab: So waren im Jahr 2018 rund 68 Prozent der deutschen KMU innovationsaktiv; im EU-Mittel waren es 50 Prozent. Viele kleine Unternehmen, meist Familienbetriebe, sind zudem mit Hightech-Produkten in bestimmten Marktnischen oder in Zulieferketten für große Unternehmen Weltmarktführer ("Hidden Champions").
Mittelstand in Deutschland ist eine (Geistes-)Haltung. Was alle mittelständischen Unternehmen eint, ist eine Unternehmenskultur, in der Eigentum und Leitung in einer Hand liegen – und damit auch Verantwortung und Risiko. Das garantiert kurze Entscheidungswege und schnelle Entscheidungsprozesse und schafft die nötige Flexibilität, um schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Zugleich führt es zu einer Geschäftspolitik, die auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtet ist. Dies findet seinen Ausdruck im verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern und einer engen Verwurzelung in der Region, in der die Unternehmen ansässig sind. Dank der Nähe zum Kunden und seinen Bedürfnissen können Marktveränderungen frühzeitig aufgespürt und in tragfähige, innovative Lösungen übersetzt werden.
Der deutsche Mittelstand hat sich international zum Markenzeichen entwickelt ("German Mittelstand"). Aus Deutschland kommen überproportional viele "Hidden Champions". Sie produzieren in engem Kontakt zu ihren weltweiten Kunden hochspezialisierte und meist innovative Produkte und Problemlösungen. Das Erfolgsrezept: Beste Qualität, hohe Wertschöpfungstiefe und Konzentration auf die ureigenen Kompetenzen.
Vielfältig und dynamisch, bodenständig und innovativ. Dank dieser Stärken erweist sich der Mittelstand als enorm krisenfest und trägt entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit und zum hohen Beschäftigungsstand in Deutschland bei. Mittelständler betreiben auch in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld eine langfristig orientierte Personalpolitik, investieren in ihre Beschäftigten und bilden aus. Damit verhelfen mittelständische Unternehmen Deutschland zu wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stabilität und der geringsten Jugendarbeitslosigkeit in Europa.
Damit mittelständische Unternehmen auch weiterhin diese Schlüsselfunktion in unserem Wirtschaftsmodell einnehmen können, stellt das BMWK sie ins Zentrum seiner Wirtschaftspolitik. Mit seiner modernen Mittelstandspolitik verbessert das BMWK die Rahmenbedingungen für Unternehmertum, wirbt für ein gründer- und unternehmerfreundliches Klima und setzt Anreize für eine langfristig erfolgreiche unternehmerische Betätigung.
Die Kunst der Terrazzo-Herstellung war jahrzehntelang in Vergessenheit geraten. Familie Hess belebt die Tradition in diesem Handwerk neu. Terrazzi sind Fußböden aus Beton, in die vor dem Trocknen Natursteine eingelegt werden. Neben kompletten Neuaufbauten kümmern sich die Terrazzieri auch um alte Böden, die saniert werden müssen. Die Wiedereinführung des Meisters bringt eine neue Perspektive für den Beruf.
Video - Mittelstand
Video:Meisterstücke – Der Terazzo-Werksteinhersteller
Was macht eigentlich ein Estrichlegermeister? Die Antwort kennt Finn Olbermann. Er war 2014 der jüngste Meister seines Fachs in Deutschland. In seinem Handwerk verarbeitet er Dämmmaterialien, isoliert Bodenplatten und legt verschiedene Estriche. Was ihn an seinem Handwerk begeistert? Täglich neue Herausforderungen - und am Ende des Tages zu sehen, was man geschafft hat. Die Wiedereinführung der Meisterpflicht hält er für wichtig, um hohe Fachkompetenz und Qualität zu garantieren.
Eigentlich war der Plan ein anderer: Mareike Weigand wollte Architektur studieren. Doch das Praktikum beim Raumausstatter hat sie für das abwechslungsreiche Handwerk eingenommen. Raumausstatter polstern, verlegen Böden, verkleiden Wände, nähen – um nur einige Tätigkeiten zu nennen. Inzwischen hat die 26-jährige Bayerin die Meisterprüfung bestanden – für Mareike ein weiterer großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit.
Thomas Kliewe ist Meister dieses Handwerks und schon immer in diesem Bereich tätig. Warum der Meistertitel für Thomas Kliewe so wichtig ist? Zum einen geht es um Qualität, denn Meister und Meisterinnen müssen ein großes Maß an Fachwissen vorweisen können. Zum anderen stellt er schon jetzt einen Anstieg des Interesses an der Ausbildung und dem Meistertitel fest.
Video - Mittelstand
Video:Meisterstücke: Der Behälter- und Apparatebaumeister
Ein vielseitiger Beruf, der 13 verschiedene Gewerke vereint - das ist das Handwerk von Schilderhersteller und Lichtreklamehersteller Niklas Blank. Der 29-Jährige ist seit 2020 selbstständig. Für Niklas bedeutet die Wiedereinführung der Meisterpflicht die beste Garantie für Qualität und Verbraucherschutz in seinem Handwerk. Als Werbetechniker bringt Niklas die Stadt zum Leuchten!
Video - Mittelstand
Video:Meisterstücke: Der Schilder- und Lichtreklamehersteller
Die Arbeit mit Naturprodukten, die seit Jahrhunderten eingesetzt werden, fasziniert Böttchermeister Marcus Vetter. Mit Leinsamen, Mehl, Schilf und Holz sowie den Elementen Feuer und Wasser bringt er das Fass in die richtige Form. Und die überdauern mehrere Generationen. So wie seine ehemaligen Seniorchefs trägt der 34-Jährige seinen Meistertitel mit Stolz. Die Wiedereinführung der Meisterpflicht hilft ihm dabei, sein traditionelles Handwerk an seine Auszubildenden weiterzugeben.
Schon sein Großvater sorgte dafür, dass die Kundschaft immer festen Boden unter den Füßen hat: Tim Büdenbender ist Parkettlegermeister und führt in dritter Generation das Familienunternehmen. Sein Geheimnis? Traditionen bewahren und damit die Zukunft gestalten. Er erzählt, warum sein Handwerk so vielseitig und warum die Meisterpflicht dafür wichtig ist.
In Deutschland gibt es rund 50.000 Orgeln, aber nur 2.500 Menschen wissen, wie das hochkomplexe Musikinstrument gebaut wird. Einer von ihnen ist Frank Weimbs. Für ihn ist die Wiedereinführung der Meisterpflicht ein wichtiger Schritt, das Wissen über den Orgelbau zu bewahren. Schließlich ist die Orgel nicht weniger als UNESCO Weltkulturerbe.
Was für die meisten von uns nur ein Werkstoff unter vielen oder ein Gebrauchsgegenstand ist, lässt das Herz von Rainer Schmitt höher schlagen. Er ist dem Glas verfallen. Als Glasveredlermeister bringt er es in den schönsten Farben und Formen zum Leuchten. Mit seiner Begeisterung steckt er seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an! Dabei hilft ihm auch die Wiedereinführung der Meisterpflicht.
In zwölf Gewerken wird die Meisterpflicht wieder eingeführt. Dazu gehören auch die Drechsler, wie Wolfgang Miller. Er hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Kein Wunder, dass er im Februar vom Bundeswirtschaftsministerium zum Meister des Monats gekürt wurde. Wieso die Meisterpflicht für ihn wichtig ist und womit er den Minister überrascht hat, sehen Sie im Video. Werden auch Sie Meisterin oder Meister des Monats! Schreiben Sie uns eine Mail an buergerdialog@bmwk.bund.de oder gleich in die Kommentare auf Facebook oder Twitter. Wir sind gespannt.
Neustart nach der Corona-Pandemie, Energiewende, Digitalisierung, demografischer Wandel – der deutsche Mittelstand steht aktuell vor vielfältigen Herausforderungen. Zugleich bieten sich ihm enorme Chancen: Der Neustart nach der Corona-Pandemie ermöglicht eine strategische Neuorientierung, der demografische Wandel und die Energiewende eröffnen beispielsweise neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten. Der Einsatz digitaler Lösungen kann Unternehmen helfen, Geschäftsprozesse zu verschlanken, die Produktivität zu erhöhen und sich in internationale Wertschöpfungsnetze einzubringen.
Mit der bewährten Kombination aus Kontinuität und Dynamik ist der deutsche Mittelstand gut aufgestellt für die anstehenden Herausforderungen und strukturellen Umbrüche. Als Mittelstandsministerium unterstützt das BMWK die Unternehmen durch seine moderne, zukunftsgewandte Mittelstandspolitik und setzt Anreize für eine langfristig erfolgreiche unternehmerische Betätigung.
Gründungen und Unternehmensnachfolgen sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland von erheblicher Bedeutung. Über 300.000 Unternehmensgründungen jährlich sorgen für zusätzliche wirtschaftliche Dynamik und Arbeitsplätze. Start-ups sind als Innovatoren der Mittelstand von morgen. Erfolgreiche Übergaben von einer Unternehmergeneration an die nächste sichern bewährte Geschäftsmodelle, unternehmerisches Know-how und Arbeitsplätze.
Das BMWK setzt sich mit verschiedenen Maßnahmen für mehr Unternehmertum in Deutschland ein und spricht gezielt auch Gruppen an, die bislang im Gründungsgeschehen unterrepräsentiert sind, beispielsweise Frauen (BMWK-Initiative FRAUEN unternehmen) sowie potenzielle Gründerinnen und Gründer mit Einwanderungsgeschichte. Der vom BMWK koordinierte Initiativkreis „Unternehmergeist in die Schulen“ setzt sich zum Ziel, bundes- und landesweite Aktivitäten, Initiativen und Projekte zur Stärkung von Unternehmergeist und ökonomischem Wissen an Schulen zu bündeln und so zu einer Erhöhung der Gründungsdynamik in Deutschland beizutragen.
Im Existenzgründungsportal (www.existenzgruender.de) und www.existenzgruenderinnen.de stehen umfangreiche Informations- und Beratungsangebote für Gründungsinteressierte bereit. Die 2018 zusammen mit der KfW initiierte Gründerplattform (https://gruenderplattform.de) ist als digitale modulare Arbeitsplattform konzipiert, auf der Gründungsinteressierte die Möglichkeit haben, eine Geschäftsidee zu entwickeln oder einen Businessplan zu erstellen und mit zentralen Akteuren für Gründungsberatung und finanzierung in Kontakt zu treten.
Die bundesweite KfW-/BMWK-Unternehmensnachfolgebörse Nexxt-Change.org bringt übergabeinteressierte Unternehmerinnen und Unternehmer online mit potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern zusammen. Die laufende BMWK-Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ versucht durch Modellprojekte vor Ort, auf beiden Seiten für das Thema Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren und im Idealfall Übergebende und Nachfolgende zu matchen. Die Bund-Länder-Task-Force „Unternehmensnachfolge“ des Gemeinsamen Programms von Bund und Ländern für eine leistungsstarke, bürger- und unternehmensfreundliche Verwaltung setzt sich zum Ziel, Potenziale für rechtliche Vereinfachungen zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Das EXIST-Programm stärkt die Gründungskultur an Hochschulen und stellt Stipendien für junge Existenzgründerinnen und -gründer aus der Wissenschaft zur Verfügung. Über die „German Accelerators“ in Boston, Palo Alto und New York City bekommen junge Start-ups tatkräftige Unterstützung bei der Internationalisierung und den ersten Schritten auf dem US-amerikanischen Markt.
Zukunftsinvestitionen finanzieren, Gründungs- und Wachstumsfinanzierung stärken
Mittelständische Unternehmen bilden das wirtschaftliche Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, bilden junge Menschen aus, und ihre Investitionsbereitschaft ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Da die Finanzierung von Investitionen über Bankkredite im deutschen Mittelstand weit verbreitet ist, muss der Zugang zu Kreditmitteln insbesondere dort sichergestellt werden, wo Marktschwächen auftreten. Hier setzt das breite Förderangebot von der KfW aus ERP-Mitteln an, das Existenzgründungen und Wachstumsinvestitionen finanziert als auch bei der Umsetzung von Innovations- oder Digitalisierungsprojekten wirksam unterstützt.
Für die Unternehmen, die (noch) keinen Zugang zu Bankkrediten haben, kann Wagniskapital eine sinnvolle Finanzierungsform sein. Aus diesem Grund stellt die Bundesregierung zur Stärkung des Wagniskapitalmarkts unterschiedliche Instrumente bereit. Mehr über Gründungs- und Wachstumsfinanzierung erfahren.
Den Fachkräftebedarf sichern, Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit integrieren
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine zentrale Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Zum einen steht Deutschland insgesamt in einem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe, zum anderen konkurrieren Mittelständler mit Großunternehmen um geeignete Fachkräfte. Aus demographischen Gründen werden die inländischen Potenziale absehbar nicht reichen, um den Fachkräftebedarf der deutschen Wirtschaft zu decken. Eine moderne Mittelstandspolitik muss daher die inländischen Potenziale besser ausschöpfen und gleichzeitig um qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland werben.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist eine zentrale Maßnahme des BMWK zur Unterstützung von Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. Es bietet KMU und Multiplikatoren Informationen sowie Handlungsempfehlungen. Damit liefert das KOFA eine Hilfe zur Selbsthilfe bei der Rekrutierung und Qualifizierung von Fachkräften.
Mit der Allianz für Aus- und Weiterbildung stärken BMWK, Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaft, Gewerkschaften und Länder die Attraktivität und gesellschaftliche Anerkennung der dualen Berufsausbildung. Mit dem Programm "Passgenaue Besetzung" werden KMU von Beraterinnen und Beratern bei der Besetzung von freien Ausbildungsplätzen unterstützt. Gemeinsam mit den Sozialpartnern werden die Ausbildungsordnungen regelmäßig an neue Anforderungen der Arbeitswelt angepasst, etwa beim Thema "digitale Kompetenzen". Zur Stärkung interkultureller Kompetenzen von Auszubildenden, Ausbilderinnen und Ausbildern durch Auslandspraktika wurde das Programm "Berufsbildung ohne Grenzen" geschaffen. Mehr erfahren
Darüber hinaus setzt sich das BMWK für die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland ein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Information und Beratung sowie der besseren Vermittlung ausländischer Fachkräfte an Unternehmen in Deutschland.
So betreut das BMWK das Dachportal der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung „Make-it-in-Germany.“. “Make it in Germany“ bietet in vier Sprachen umfassende Informationen und Beratungsangebote rund um das Thema Einwanderung. Daneben fördert das BMWK zwei Pilotprojekte, welche die DIHK Service GmbH bzw. der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) durchführen. Die Pilotprojekte „Hand in Hand for International Talents“ und „Handwerk bietet Zukunft“ erproben neue Wege für die Vermittlung ausländischer Fachkräfte. In ausgewählten Ländern und Berufen übernehmen die Projektpartner alle Phasen des Einwanderungsprozesses von der Vermittlung von Bewerbern über die Anerkennungs- und Visaverfahren bis hin zur Integration in Deutschland. Die Projekte vernetzen erstmalig das Kammernetzwerk im In- und Ausland mit dem Rekrutierungsservice der BA.
Zur Integration von geflüchteten Menschen in Ausbildung und Arbeit stellt das BMWK zusammen mit Partnern verschiedene Informations- und Beratungsangebote zur Verfügung, darunter das Unternehmensnetzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge" sowie rund 90 "Willkommenslotsen" bei den regional ansässigen Kammern und Organisationen der Wirtschaft, die Unternehmen bei der Integration von Geflüchteten über Praktika, Ausbildung und Beschäftigung unterstützen und sie in allen praktischen Fragen beraten. Mehr erfahren.
Das Netzwerk Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und unterstützt finanziell bei Digitalisierungsprojekten. Zu Mittelstand-Digital gehören die geförderten Zentren, das Investitionszuschussprogramm Digital Jetzt und die Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft samt der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM). Mehr erfahren.
Das Investitionszuschussprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ bietet KMU und Handwerksbetrieben mit 3 bis 499 Mitarbeitern finanzielle Unterstützung in zwei Modulen: (1) bei Investitionen in digitale Technologien, insbesondere Hard- und Software sowie (2) bei Investitionen in die Qualifizierung zu Digitalthemen. Es soll investive Anreize zur Verbesserung der Krisenfestigkeit und Wettbewerbsfähigkeit setzen und neue digitale Geschäftsmodelle zugänglich machen. Mehr erfahren.
Die Initiative fördert Einzel- und Verbundprojekte, die konkrete Unterstützungs-, Sensibilisierungs- und Qualifikationsangebote für KMU erarbeiten. Leuchtturmprojekt der Initiative ist die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM), die zum 1.1.2020 erfolgreich gestartet ist. Ihre Aufgabe ist es, anhand eines KI-basierten Verfahrens passgenaue Sicherheitsmaßnahmen zu bündeln und zu vermitteln. Das Tool steht online und in einem flächendeckenden bundesweiten Netz regionaler Anlaufstellen zur Verfügung. Mehr erfahren.
Innovationsfähigkeit entscheidet über künftige Wettbewerbsfähigkeit. Bei der Suche nach innovativen Antworten und nachhaltigen Lösungen auf gesellschaftliche Veränderungen und globale Herausforderungen, wie Klimawandel, die Digitalisierung aller Lebensbereiche und die demografische Entwicklung, kommt dem deutschen Mittelstand eine bedeutende Rolle zu. Die BMWK-Innovationspolitik ist insbesondere auf den Mittelstand ausgerichtet und stützt sich auf das Konzept „Von der Idee zum Markterfolg“. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert themenoffen einzelbetriebliche FuE-Projekte, Kooperationsprojekte mit anderen Unternehmen und/oder Forschungseinrichtungen sowie das Management innovativer Netzwerke. Die Unternehmen bestimmen selbst, wie und mit wem sie ihre Projekte realisieren. Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) unterstützt vorkommerzielle Projekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Diese volumenmäßig größten Programme werden durch weitere Maßnahmen ergänzt. Mit den Schwerpunkten (1) Antrieb für innovative Gründungen, (2) Impulse für mehr Innovationskompetenz, (3) vorwettbewerbliche Perspektiven für besseren Transfer und (4) Chancen für marktnahe Innovationen werden Herausforderungen adressiert, denen KMU in den verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses gegenüberstehen.
Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und die Qualitätsinfrastruktur mit den Elementen Akkreditierung, Marktüberwachung, Messwessen und Normung flankieren den „Weg von der Idee zum Markterfolg“. Mit dem neuen Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) hat das BMWK den Fokus seiner Innovationsförderung auf marktnahe nichttechnische Innovationen erweitert. Seit 2020 wird die erfolgreiche Projektförderung durch eine steuerliche FuE-Förderung ergänzt. Im Rahmen der Transferinitiative, die das Umsetzen von Ideen in marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen unterstützt, wird die Innovationspolitik des BMWK systematisch und kontinuierlich weiterentwickelt.
Der deutsche Mittelstand ist international stark aufgestellt: Mittelständische Unternehmen sind durch Importe und Exporte in die Weltwirtschaft eingebunden. Im Zeitraum 2009 bis 2019 ist allein die Anzahl der aus der EU importierenden mittelständischen Unternehmen von 453.000 auf 656.000 gestiegen. Zudem exportieren 340.000 mittelständische Unternehmen in die EU und in Drittländer. Und der Weg ins Ausland lohnt sich: Selbst kleine Unternehmen generieren einen beachtlichen Teil ihres Umsatzes aus dem Auslandsgeschäft. Exportierende Mittelständler entwickeln sich erfahrungsgemäß auch im Inlandsgeschäft positiver als ihre Wettbewerber.
Mit seinen Angeboten zur Außenwirtschaftsförderung stellt das BMWK den mittelständischen Unternehmen ein effizientes, flexibles und nachfrageorientiertes Förderangebot zur Verfügung, das sie bei der Internationalisierung unterstützt. Spezielle Exportinitiativen zu Zukunftsbranchen wie Energie, Umwelttechnologie, Gesundheitswirtschaft und zivile Sicherheit sowie das Markterschließungsprogramm für viele andere Industriezweige unterstützen gezielt durch Marktinformationen sowie Markterschließungs- und Geschäftsreisen. Darunter fallen beispielsweise das Informations- und Serviceangebot der Auslandshandelskammern, Exportinitiativen, Informationen Germany Trade & Invest (GTAI) zu Märkten und Branchen sowie zu Recht, Zoll und zu Ausschreibungen, Messebeteiligungen und Exportkreditgarantien. Im Bereich Energie unterstützen sie zudem bei der Konsortialbildung, bei der Projektentwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern und bei der Umsetzung von Leuchtturmprojekten. Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika stellt KMU, die sich in den afrikanischen Märkten engagieren möchten, ein gebündeltes Informations-, Beratungs -und Unterstützungsangebot zur Verfügung. Ebenso engagiert sich das BMWK für Handelserleichterungen und den Abschluss von bilateralen und multilateralen Freihandelsabkommen.
Europäische Mittelstandspolitik aktiv mitgestalten
Der europäische Binnenmarkt hat für Mittelständler stark an Bedeutung gewonnen: Über 93 Prozent der mittelständischen Exporteure bedienen mittlerweile den europäischen Markt. Das BMWK vertritt die Interessen des Mittelstands in Brüssel mit starker Stimme: Es setzt sich für einen mittelstandsfreundlichen Binnenmarkt, einen unbürokratischen Zugang zu EU-Förderprogrammen sowie den Abbau von ungerechtfertigten Hemmnissen ein – zugleich aber auch für den Erhalt von bewährten, erfolgreichen Strukturen wie der Selbstverwaltung der Wirtschaft und ihren zentralen Elementen duale Berufsausbildung, Meisterpflicht, Kammerwesen und Sozialpartnerschaft.
Ein weiterer wichtiger Punkt für mittelständische Unternehmen ist der Abbau bürokratischer Hürden im Rahmen der Arbeitnehmerentsendung. Entsprechend setzt sich die Bundesregierung für Erleichterungen der europäischen Vorgaben ein. So soll z. B. bei kurzen oder kurzfristigen Entsendungen bzw. Dienstreisen generell keine A1-Bescheingung mehr notwendig sein. Weiterhin steht das BMWi mit der Europäischen Kommission und auch anderen europäischen Mitgliedstaaten in engem Kontakt, um bei der Arbeitnehmerentsendung mittelstandsfreundliche Lösungen zu finden. Nur so kann der EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen gestärkt werden. Mehr über den Dienstleistungssektor erfahren.
Gegenüber dem deutschen Mittelstand sensibilisiert das BMWK frühzeitig für Vorhaben der EU-Kommission und macht verstärkt auf relevante Förderprogramme (unter anderem COSME) und Ausschreibungen aufmerksam. Mehr erfahren.
Im internationalen Vergleich ungewöhnlich ist die sehr breite regionale Verteilung des Mittelstands in ganz Deutschland: Woanders sucht man die Unternehmen bevorzugt in den Hauptstädten – in Deutschland sind die meisten Mittelständler überall ansässig, auch in kleinen Orten. Damit das auch so bleibt, setzt sich das BMWK mit einer gezielten Regionalpolitik für die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in strukturschwachen Regionen ein.
Über die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) werden gewerbliche Investitionen und Investitionen in die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur, Maßnahmen zur Vernetzung und Kooperation lokaler Akteure sowie Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen gefördert. Ergänzt wird die GRW durch weitere Programme, die die Vernetzung von Mittelständlern untereinander sowie mit gemeinnützigen externen Industrieforschungseinrichtungen in strukturschwachen Regionen fördern (zum Beispiel Cleantech-Initiative Ostdeutschland oder das Förderprogramm INNO-KOM).
Neue Geschäftsfelder im Rahmen der Energiewende unterstützen
Die Energiewende bietet gerade kleinen Mittelständlern zahlreiche Chancen, in neuen Märkten wie Energiedienstleistungen oder energetischer Gebäudesanierung zu expandieren, und schafft damit Arbeitsplätze in den Regionen, etwa im Bau und im Handwerk. Mit Beratungsangeboten und geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt das BMWK den Mittelstand, diese neuen Geschäftsfelder zu erschließen. Zudem fördert das BMWK mittelständische Unternehmen bei der energieeffizienten Gestaltung ihrer Produktionsprozesse und der Einführung energieeffizienter Technologien.