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Artikel - Frauen in der Wirtschaft

#StarkeFrauenStarkeWirtschaft

Einleitung

„Unsere Solidarität ist mit den Frauen in der Ukraine. Der 111. Internationale Frauentag gehört ihnen.“

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Frauen in der Wirtschaft

Potentiale von Frauen besser nutzen

Frauen sind für die grüne und digitale Transformation der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung - als Unternehmerinnen, als Gründerinnen, in Führungspositionen und als Fachkräfte.

Frauen stellen fast die Hälfte der Erwerbstätigen, sind bestens qualifiziert, dringen in bislang von Männern dominierte Bereiche vor und machen sich beruflich selbständig. Sie schaffen neue Produkte, Dienstleistungen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze. Als Entscheiderinnen gestalten sie die Zukunft mit. Um ihre wirtschaftliche Teilhabe weiter zu erhöhen, müssen sie ihre Potenziale voll entwickeln und einsetzen können.

Dennoch sind immer noch überwiegend Männer in Führungspositionen zu finden. Der Anteil von Frauen in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen lag im März 2022 nur bei gut 14 Prozent. Von den rund 3,8 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland werden aktuell nur 16 Prozent bzw. 608.000 von Frauen geführt. Nur bei Dienstleistungen, im nicht-zulassungspflichtigen Handwerk und unter Sozialunternehmen sind viele frauengeführte Unternehmen zu finden. Sie beschäftigen 2,4 Millionen Personen und bieten jährlich 100.000 Ausbildungsplätze an.

Auffallend ist der hohe Anteil der weiblichen Teilzeitbeschäftigten (rd. 78 Prozent in 2019) und mithelfenden Familienangehörigen (rd. 66 Prozent) sowie der geringe Frauenanteil bei Selbständigen mit Beschäftigten (rd. 25 Prozent) und Soloselbständigen (rd. 39 Prozent).

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland unverändert hinter internationalen Wettbewerbern wie den USA, Frankreich oder Großbritannien zurück. Dies ist ein Wettbewerbsnachteil für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Zahlreiche Studien belegen, dass Unternehmen umso erfolgreicher und innovativer sind, je diverser die Unternehmensführung ist.

Wirtschaftspolitik ist immer auch Politik für Frauen

Damit Frauen in vollem Umfang ihre Potenziale im Wirtschafts- und Arbeitsleben einsetzen können, sind vielfältige Ansätze erforderlich. Die Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die partnerschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. Gesellschaftliche Teilhabe als Grundstein für die Teilhabe aller am Wohlstand sowie die soziale Gerechtigkeit spiegeln sich auch im Leitbild der sozial-ökologischen Marktwirtschaft des BMWK.

Das Wirtschaftsministerium mit seinen Zuständigkeiten für Mittelstandsfinanzierung, Ausbildungsordnungen, Startups und Gründungen unterstützt Frauen und Mädchen seit Jahren durch Finanzierungen und Förderprogramme in den Bereichen Ausbildung (z.B. Initiative „Klischeefrei“, Wettbewerb Schule Wirtschaft) und Gründung (insb. EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft). Mit dem Netzwerk „FRAUEN unternehmen" oder bei Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern oder beim jährlichen Girls‘ Day – Gleichstellung ist fester Bestandteil der Politik des BMWK. In der Reihe #StarkeFrauenStarkeWirtschaft kommen Unternehmerinnen und Entscheiderinnen zu Wort und diskutieren mit der politischen Leitung des Ministeriums über Herausforderungen und Lösungswege für Gleichstellung in der Wirtschaft.

Neue Initiative „FRAUEN in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups

Im September 2022 haben Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin und Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, engagierte Gründerinnen, Verbände, Initiativen und Forschende zum virtuellen Start der BMWK-Initiative „FRAUEN in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups“ eingeladen. Staatssekretär Kellner: „Wir wollen zur Stärkung von Frauen im Mittelstand vielfältige Initiativen vernetzen und mit Instrumenten des BMWK in den Bereichen Gründungen, Mittelstandsfinanzierung, Ausbildung und Networking verknüpfen. Im Frühjahr 2023 wird ein gemeinsamer Aktionsplan vorgestellt werden.“

Die Teilnehmenden schilderten Hindernisse von Gründerinnen und notwendige Paradigmenwechsel, formulierten Vorschläge an die Politik und zeigten Handlungsoptionen auf: Das BMWK mit seinem Mittelstandsfokus sei für die Gründerinnen von kleinen Unternehmen und selbständigen Existenzen besonders wichtig. Staatssekretärin Brantner: „Krisen brauchen starke Akteure und alle innovativen Kräfte. Deshalb ist dies die richtige Zeit, alle Frauenpower für die nachhaltige und digitale Transformation zu ermöglichen. Frauengeführte Unternehmen sind nachhaltig und haben eine hohe Überlebensquote. Die Gründung von Unternehmen und Familien fallen häufig in dieselbe Lebensphase. Das muss miteinander vereinbar sein.“

Vier Zahlen zu Frauen in der Wirtschaft

42
Symbolicon für Frau

Prozent
beträgt der Anteil von Frauen bei Existenzgründungen

20,3
Symbolicon für Netzwerke

Prozent
beträgt der Anteil von Frauen bei Gründungen von Start-ups

1,6
Symbolicon für Statistik

Prozent
der Frauen-Teams nehmen Wagniskapital in Anspruch

39
Symbolicon für Besprechung

Prozent
beträgt der Frauenanteil bei Führungspositionen in der Bundesverwaltung

Gründerinnen stärken

Über Vorbilder zur Selbstständigkeit ermutigen

Die Zukunft aktiv gestalten: Frauen können als Gründerinnen und Unternehmerinnen viel bewirken. Mit ihren Geschäftsideen und Unternehmenskulturen stärken sie den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Das Bild des „Unternehmers“ in Deutschland ist nach wie vor männlich geprägt. Erfreulich ist, dass die Gründungstätigkeit von Frauen steigt und ihr Anteil mittlerweile 42 Prozent beträgt (gegenüber 38 Prozent 2020). Insbesondere junge Frauen entscheiden sich immer häufiger für eine Existenzgründung. Jede 4. Gründung im Handwerk und jede 5. erfolgreiche Meisterprüfung erfolgen durch eine Frau. Existenzgründungen von Frauen finden häufig im Nebenerwerb statt (42 Prozent Frauenanteil), denn Frauen entscheiden sich oft für Erwerbsformen, die beispielsweise aus einer Angestellten- und einer Nebenerwerbsselbständigkeit bestehen. Migrantinnen gründen in Deutschland fast dreimal so häufig ein Unternehmen wie Nichtmigrantinnen – und genauso häufig wie Migranten.

Bei der Gründung von Start-ups sind Frauenteams mit einem Anteil von gut 20 Prozent deutlich seltener vertreten.

Erfolgreiche Unternehmerinnen als Vorbild

Das BMWK ermutigt Frauen und Mädchen, ihre Qualifikationen und Fähigkeiten für die Umsetzung eigener Geschäftsideen und den Aufbau erfolgreicher Unternehmen einzusetzen. Ein Ansatz ist, weibliche Vorbilder als Positivbeispiele erfolgreicher Unternehmerinnen sichtbar zu machen.

Im Rahmen der BMWK-Initiative „FRAUEN unternehmen“ sind über 235 erfolgreiche Unternehmerinnen als „Vorbild-Unternehmerinnen“ aktiv.

Sie machen ehrenamtlich Schülerinnen, Auszubildende, Studentinnen und Hochschulabsolventinnen sowie gründungsinteressierte Frauen auf die Chancen und Herausforderungen der beruflichen Selbständigkeit aufmerksam. Die Unternehmerinnen zeigen, dass eine unternehmerische Karriere für Frauen eine attraktive berufliche Option sein kann. Zugleich macht die Initiative „FRAUEN unternehmen“ die Leistung von Unternehmerinnen sichtbar: ihren Erfolg, ihren Einsatz und ihren Beitrag zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Unternehmerinnen als Vorbild

Gründerinnen unterstützen

Das BMWK bietet gründungsinteressierten Frauen maßgeschneiderte Informationen rund um das Thema Existenzgründung. Gründerinnen können Informationen zu mehr als 2.000 regionalen Partnerinnen abrufen und so Kontakte zu Netzwerken, Gründerinnenzentren und Mentoring-Programmen finden.

Um angehende Gründerinnen und Gründer sowie Gründungsinteressierte besonders in der Planungsphase noch spezifischer zu unterstützen, hat das BMWK mit der KfW die kostenlose Gründerplattform initiiert, die einen digitalen Baukasten für alle Schritte einer Unternehmensgründung zur Verfügung stellt. Es können erste Ideen oder ein Geschäftsmodell entwickelt, Businesspläne geschrieben und Förder- und Finanzierungsanfragen gestellt und entsprechende Institutionen dazu online kontaktiert werden. Zudem berichten erfolgreiche Gründerinnen und Gründer in Videos über ihre Erfahrungen.

Junge Gründerinnen und Gründer sprechen über eine Zeichnung; Thema Existenzgründung; Quelle: Getty Images/Emely

© Getty Images/Emely

Existenzgründungen – Motor der Wirtschaft

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Frauen in Führungspositionen

Die gläserne Decke durchbrechen

Mehr Frauen in Führungspositionen als wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Wirtschafts- und Arbeitswelt.

Aufgrund des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG) gilt für neu zu besetzende Aufsichtsratsposten in den börsennotierten und voll mitbestimmten Unternehmen eine feste Geschlechterquote von 30 Prozent. Diese Regelung hat zu einem deutlichen Anstieg des Frauenanteils in den Aufsichtsräten der Unternehmen auf 35,6 Prozent geführt (Stand April 2022).

Der Anteil von Frauen in den Vorständen der 160 börsennotierten Unternehmen liegt mit 14,3 Prozent deutlich darunter.

Um den Frauenanteil in Führungspositionen weiter zu erhöhen, ist am 12. August 2021 das Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Führungspositionengesetz II) in Kraft getreten. Dieses beinhaltet u. a. ein Mindestbeteiligungsgebot für Unternehmen der Privatwirtschaft. Besteht der Vorstand eines börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmens aus mehr als drei Mitgliedern, muss er mit mindestens einer Frau besetzt sein. Dies gilt für Neubestellungen im Vorstand seit dem 1. August 2022. Für Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes gilt bereits bei mehr als zwei Mitgliedern im Geschäftsführungsorgan eine Mindestbeteiligung von je einer Frau. Zudem gilt eine feste Quote von mindestens 30 Prozent Frauenanteil in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen. Der Bund nimmt damit eine Vorbildrolle ein.

Im BMWK wurden in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils ergriffen. Der Frauenanteil an Führungskräften konnte auf über 45 Prozent gesteigert werden (Stand Oktober 2022; von rund 34 Prozent in 2017).

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wettbewerbsvorteil Familienfreundlichkeit

Wer als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Fachkräfte bestehen will, muss seine Beschäftigten voll unterstützen, damit sie trotz privater Verpflichtungen ihrer Arbeit nachgehen können. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Pflege ist für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor.

Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht das BMWK mit gutem Beispiel voran. Seit 2002 wird es von der berufundfamilie GmbH mit dem audit berufundfamilie® als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Das Wirtschaftsministerium war das erste Bundesministerium, welches dafür zertifiziert wurde. Im Juni 2020 wurde ihm das dauerhafte Zertifikat für ein langjährig, anhaltendes Engagement seiner familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik verliehen. Individuelle Teilzeitmodelle - auch in Führungspositionen -, mobiles Arbeiten, Veranstaltungen zur Erleichterung der Rückkehr nach langen Abwesenheiten, ein Mentoringprogramm sowie Familienparkplätze sind durch viel Engagement des ganzen Hauses entstanden.

Starke Frauen im Interview

Starke Frauen im Interview

Die deutsche Wirtschaft zählt zur Weltspitze, auch wegen vieler starker Frauen. Anlässlich des Weltfrauentags 2021 berichteten elf erfolgreiche Frauen über ihre Erfahrungen.

Im Interview: Berit Allgeier

Berit Allgeier im Interview

Im Interview: Lina Behrens

Lina Behrens im Interview

Saori Dubourg

Saori Dubourg im Interview

Im Interview: Janine Kordes

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Im Interview: Monja Mühling

Monja Mühling im Interview

Maria Piechnick, Co-Founder von Wandelbots
Im Interview: Eva Räckers

Eva-Maria Räckers im Interview

Im Interview: Michelle Skodowski

Michelle Skodowski im Interview

Jeanette Spanier, Geschäftsführerin Gerüstbau Spanier & Bichler

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Hiltrud Werner, Vorstandsmitglied Volkswagen AG

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Dagmar Wirtz, Geschäftsführerin 3WIN Maschinenbau GmbH

Dagmar Wirtz im Interview

#Starke Frauen, starke Wirtschaft.

Arbeiter bedient eine Maschine, symbolisiert das Thema Fachkräfte

© iStock.com/industryview

Fachkräfte für Deutschland

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Pressemitteilungen

  • 20.09.2022 - Pressemitteilung - Frauen in der Wirtschaft

    Start der Initiative „Frauen in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups“

    Öffnet Einzelsicht
  • 08.03.2022 - Pressemitteilung - Wirtschaft

    Habeck: „Der 111. Internationale Frauentag gehört den Frauen in der Ukraine“

    Öffnet Einzelsicht
  • 04.03.2022 - Pressemitteilung - Frauen in der Wirtschaft

    Staatssekretärin Brantner: „Ein Aufbruch für mehr Frauen in Führung und mehr Gründerinnen“

    Öffnet Einzelsicht
  • 27.05.2022 - Pressemitteilung - Existenzgründung

    Global Entrepreneurship Monitor: Gründungen in Deutschland wieder im Aufwind

    Öffnet Einzelsicht

Weiterführende Informationen

  • Artikel - Europäische und internationale Energiepolitik

    Artikel: G7 Bericht zu Gendergerechtigkeit und Diversität im Energiesektor

    Öffnet Einzelsicht
Unternehmerin zum Thema Frauen in der Wirtschaft