Gemischte Wirtschaftsgremien und Kooperationsräte
Wichtige Instrumente der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sind die Gemischten Wirtschaftsgremien und Kooperationsräte sowie die Arbeitsgruppen Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Binationalen Kommissionen, die mit den Regierungen der Partner vereinbart wurden. Gemischt heißt in diesem Zusammenhang, dass sowohl Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen als auch der interessierten Wirtschaft (Verbände und Unternehmen) an den regelmäßigen Veranstaltungen teilnehmen. Die Gremien befassen sich mit der Förderung des Warenverkehrs zwischen den Wirtschaftspartnern, der Intensivierung der gegenseitigen Investitionsbeziehungen sowie der Verstärkung des Technologie-Transfers.
Wirtschaftsnetzwerk Afrika
Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika vernetzt die etablierten Akteure und Programme der Außenwirtschaftsförderung und der Entwicklungszusammenarbeit und bietet deutschen Unternehmen auf ihrem Weg nach Afrika ein umfassendes Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebot. Der Africa Business Guide der GTAI informiert detailliert zu den Geschäftsbedingungen in den afrikanischen Märkten, aussichtsreichen Sektoren und Ansprechpartnern in Deutschland und vor Ort. Die Geschäftsstelle des Wirtschaftsnetzwerks Afrika verweist Unternehmen auf die Erstberatung zur Außenwirtschaftsförderung durch das IHK Netzwerkbüro Afrika bei der DIHK Service GmbH bzw. zur Entwicklungszusammenarbeit auf die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung. Afrika-Partner der Geschäftsstelle des Wirtschaftsnetzwerks stehen Unternehmen während des gesamten Markteintritts für Rückfragen zur Verfügung. Außerdem bietet die Geschäftsstelle neue Außenwirtschaftsförderermaßnahmen für den Markteintritt in Afrika an.
Business-Councils oder Business-Foren
Neben den Gemischten Wirtschaftskommissionen und Kooperationsräten, die zwischen den Regierungen vereinbart werden, bestehen zahlreiche von der Wirtschaft eigenständig organisierte Wirtschaftsgremien. Diese treten häufig in Form von sogenannten Business-Councils oder Business-Foren auf (siehe: Bundesverband der Deutschen Industrie, BDI).
Managerfortbildungsprogramm
Um kleine und mittlere deutsche Unternehmen bei der erfolgreichen Erschließung von Auslandsmärkten, speziell in Schwellen- und Entwicklungsländern, zu unterstützen, fördert das BMWK die Wirtschaftskooperationen mit internationalen Unternehmen. Seit 1998 bereitet das Managerfortbildungsprogramm (siehe: Fit for Partnership with Germany, Managerfortbildungsprogramm des BMWK) gezielt Führungskräfte aus Partnerländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa auf die Geschäftsanbahnung und Wirtschaftskooperation mit deutschen Unternehmen vor.
Das Managerfortbildungsprogramm bietet teilnehmenden Führungskräften die Möglichkeit, den deutschen Markt besser kennenzulernen und langfristige Beziehungen mit deutschen Unternehmen aufzubauen. Gleichzeitig eröffnet das Programm deutschen Unternehmen Zugang zu Märkten der Partnerländer und direkten Kontakt zu ansässigen Unternehmen. Pro Jahr nehmen rund 1.000 Managerinnen und Manager aus den Partnerländern am Programm teil. Dadurch entstehen viele konkrete Geschäftskooperationen. (weiterlesen Managerfortbildungsprogramm)
Hochrangige Regierungsberatung durch das German Economic Team im Auftrag des BMWK
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert eine hochrangige Regierungsberatung für die Länder Ukraine, Moldau, Belarus, Georgien und Usbekistan. Hauptziel ist die kontinuierliche Unterstützung und Begleitung von wirtschaftlichen Reformprozessen. Das Beraterteam arbeitet nachfrageorientiert und eng mit nationalen Forschungsinstituten und internationalen Organisationen zusammen, analysiert aktuelle Probleme der Wirtschaftspolitik und erarbeitet für hochrangige Entscheidungsträger dieser Länder konkrete Handlungsempfehlungen. Beratungsschwerpunkte sind neben der makroökonomischen Analyse Themen wie Finanz-, Geld- und Wechselkurspolitik, Schuldenmanagement, Handels- und Integrationspolitik, Entwicklungsperspektiven, die Förderung ausländischer Direktinvestitionen, das Investitionsklima sowie Regulierungs- und Privatisierungsberatung. Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen kommt natürlich auch der deutschen Wirtschaft vor Ort zugute.
Bilaterale Verwaltungspartnerschaften
Veraltete Verwaltungsapparate, übermäßige Bürokratie oder intransparente Entscheidungsprozesse schaffen in vielen Ländern nur schwer überwindbare Marktbarrieren. Häufig mangelt es Regierungen an nötiger Fachexpertise, um diesen Zustand zu beheben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz setzt mit dem Instrument der bilateralen Verwaltungspartnerschaften genau dort an: Gemeinsam mit der Wirtschaft identifiziert es strukturelle Herausforderungen und bietet Partnerregierungen deutsche Verwaltungsexpertise an. Durch den Einsatz deutscher Beamt*innen können ausländische Verwaltungen modernisiert, reformiert und mittelfristig das Geschäftsumfeld für lokale und deutsche Unternehmen vor Ort verbessert werden.
Grundsätzlich orientieren sich die Verwaltungspartnerschaften am EU-Instrument Twinning, bei dem sich auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in vielen Partnerländern einbringt, und profitieren von zwanzigjähriger Erfahrung im Vernetzen von Verwaltungsexpertinnen und Verwaltungsexperten mit hoher Fach- und Projektkompetenz.