• allgemeine Handreichung (OECD Due Diligence Guidance for Responsible Business Conduct)

In Zusammenarbeit mit Vertretern der Arbeitgeber (BIAC – Business and Industry Adivsory Committee), der Arbeitnehmer (TUAC – Trade Union Adivsory Committee) sowie von Nichtregierungsorganisationen (OECD-Watch) hat die OECD eine umfassende Handreichung (PDF, 2,4MB) erstellt, die die bereits vorhandenen sektorspezifischen Handreichungen Guidances ergänzt. Diese soll für alle diejenigen Unternehmen von Bedeutung sein, die bisher von den spezielleren Handreichungen nicht erfasst waren. In dieser Handreichung werden in allgemeiner Form Fragen verantwortungsvoller Unternehmensführung behandelt.

  • Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten

Die "OECD-Leitsätze für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten" (PDF in deutscher Sprache (PDF, 784 KB)/ PDF: 3,5 MB, in englischer Sprache) wurden in Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft, auch aus den elf Ländern der Internationalen Konferenz der großen Seen, sowie internationalen Organisationen in einem zweijährigen Prozess erarbeitet. Sie beinhalten detaillierte Empfehlungen für Unternehmen, mit dem Ziel, dass Abbau und Handel mineralischer Rohstoffe nicht zur Finanzierung von Konflikten und Menschenrechtsverletzungen in den betroffenen Gebieten beitragen. Adressat sind sämtliche Unternehmen, die mit der Gewinnung von Rohstoffen in Konflikt- und Hochrisikogebieten befasst sind.

  • Lieferketten in der Landwirtschaft

Die OECD und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO haben am 11. März 2016 einen Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten vorgestellt. Die "OECD-FAO Guidance for Responsible Agricultural Supply Chains" (OECD/FAO-Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten) (PDF: 765 KB, in deutscher Sprache / PDF: 4,4 MB, in englischer Sprache) wurde seit Oktober 2013 von der OECD und der FAO in einem Multistakeholder-Verfahren zusammen mit Regierungsvertretern, den Sozialpartnern und Nichtregierungsorganisationen ausgearbeitet. Die Bundesregierung hat die Arbeit am Leitfaden begleitet und unterstützt. Die Empfehlungen des Leitfadens sollen einen Beitrag dazu leisten, dass die Unternehmen in Lieferketten für landwirtschaftliche Produkte ihre Unternehmensverantwortung wahrnehmen und bereits existierende Standards mit Blick auf Menschenrechte, Arbeitnehmerrechte, Gesundheit, das Recht auf Nahrung, Landrechte, Umwelt und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, gute Unternehmensführung, Tierwohl sowie Technologie und Innovation beachten sowie negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit verhindern oder mindern.

  • Stakeholderbeteiligung im Bergbau-, Öl- und Gassektor

Der "OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur konstruktiven Stakeholderbeteiligung im Rohstoffsektor" (in deutscher Sprache (PDF, 3 MB) / in englischer Sprache (PDF, 4 MB)) wurde in einer mehr als zweijährigen Konsultation zusammen mit Regierungsvertretern, Sozialpartnern und Nichtregierungsorganisationen ausgearbeitet. Sie betrifft den Dialog und die Einbeziehung von Interessengruppen bzw. betroffenen Gruppen im Rohstoffsektor (Aufsuchung und Gewinnung von Öl, Gas und mineralischen Rohstoffen). Ziel ist es, nachteilige Auswirkungen der Geschäftstätigkeit in diesen Sektoren zu vermeiden und zu mindern, insbesondere durch die Einbeziehung von Stakeholdern in die Projektplanung und den regulären Betriebsablauf sowie die Entwicklung einer Strategie für die Einbeziehung von Stakeholdern.

  • Lieferketten im Textilsektor

Ebenfalls wurde ein Leitfaden zu verantwortlichen Lieferketten im Textilsektor entwickelt. Die "OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains in the Garment and Footwear Sector" (PDF: 2 MB, in englischer Sprache) haben Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft sowie internationale Organisationen gemeinsam in einem zweijährigen Prozess unter deutschem Vorsitz erarbeitet. Sie unterbreitet Unternehmen Empfehlungen dazu, wie sie unternehmerische Sorgfaltspflichten speziell im Bekleidungs- und Schuhsektor umsetzen können. Der Leitfaden gibt den Unternehmen damit eine detaillierte Hilfestellung, die unter anderem konkrete Risiken für den Sektor wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Defizite bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz oder gefährliche Chemikalien aufzeigt. Die Bundesregierung hat die Erstellung des Leitfadens auch im Kontext ihres Engagements im Bündnis für Nachhaltige Textilien begleitet.

  • Lieferketten im Finanzsektor

Die OECD hat am 28. März 2017 einen Leitfaden zur Förderung verantwortungsvollen unternehmerischen Verhaltens von institutionellen Investoren verabschiedet (in deutscher Sprache (PDF, 2 MB) / in englischer Sprache (PDF, 2 MB)). Der Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit einer Gruppe aus über 50 Stakeholdern erstellt. Er bietet institutionellen Investoren eine Hilfestellung bei der Umsetzung der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen in ihrem spezifischen Sektor und beugt damit nachteiligen Auswirkungen von Investitionen zum Beispiel im Hinblick auf Menschen- und Arbeitsrechte, die Umwelt oder Korruption vor. So geht der Leitfaden auf einzelne Schritte im Due Diligence-Prozess eines Unternehmens ein und benennt konkrete Maßnahmen zur Verhinderung und Verminderung negativer Auswirkungen der Geschäftstätigkeit. Der Leitfaden leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung verantwortungsvollen unternehmerischen Verhaltens im Finanzsektor, welches für den Aufbau einer nachhaltigen Weltwirtschaft unerlässlich ist.