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Zwei Millimeter können bei der Verarbeitung von Natursteinen über Erfolg und Misserfolg entscheiden. „Ab fünf Millimetern Verschnitt wird es dann richtig brenzlig“, erklärt Claas Diringer, Geschäftsführer der Naumann GmbH im niedersächsischen Seevetal. Die Rede ist vom präzisen Aufmaß hochwertiger Natursteinmaterialien für Küchen und Bäder. Daraus werden zum Beispiel geschwungene Arbeitsplatten aus Granit für eine Kücheninsel, brauner Marmor als Rückwand einer Badewanne oder Glaswände für den Innenausbau einer Büroimmobilie gefertigt.

Schon bei einem Messfehler von nur fünf Millimetern ist eine Einzelanfertigung nicht mehr zu gebrauchen und der Schaden schnell ein vierstelliger Betrag. Deshalb hat das mittelständische Unternehmen in neue Hard- und Software für Aufmaße investiert und hierfür entscheidende Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Digital Jetzt“ erhalten. „Der Wettbewerb in der Küchen- und Bäderbranche ist groß. Serviceleistungen wie Aufmaß und Montage sind da entscheidend“, sagt der Geschäftsführer.

Claas Diringer, Geschäftsführer der Naumann GmbH

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sofort den Vorteil der neuen Soft- und Hardware erkannt

Mit einer neuen Software und einem integrierten Laser können Küche oder Bad vor Ort beim Kunden punktgenau ausgemessen werden. Der Laser überträgt die Daten gleich in das mitgebrachte Tablet. Damit sind die Daten von Beginn an digital vorhanden und können in der Produktionshalle für den millimetergenauen Zuschnitt verarbeitet werden. Zwei Geräte hat das Unternehmen hierfür angeschafft und die Belegschaft in zweitägigen Workshops geschult. Kostenpunkt: 38.400 Euro, rund die Hälfte davon wurde durch „Digital Jetzt“ gefördert.

Am Rückhalt in der Belegschaft hapert es bei der Naumann GmbH hingegen nicht: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sofort den Vorteil der neuen Soft- und Hardware erkannt: ‚Das ist genau das, was wir uns vorstellen.‘ Sorge, dass die Technologie irgendwann Arbeitsplätze überflüssig macht, hatte niemand. „Wir sind in unserer Branche nicht Millimeter von Robotern entfernt, sondern Kilometer! Bei uns sind das alles Einzelanfertigungen. Das schafft kein Roboter-Arm, der wie am Fließband die ständig gleichen Arbeitsschritte ausführt.“