Im Jahr 2008 wurden die restlichen Infrastrukturgebäude des Langzeitzwischenlagers (das Betriebs- und Sozialgebäude, das Zugangskontrollgebäude und der Garagenkomplex) fertig gestellt und an die russische Seite übergeben. Der bestimmungsgemäße Betrieb aller technischen Ausrüstungen wird durch die russische Betreiberfirma gewährleistet.

Im Jahr 2008 begann der Hochbau der Reparaturhalle für Reaktorsektionen. Es gab einige Terminverzüge in Projektierung und Bau, wodurch die Umhausung nicht wie vorgesehen bis zum Wintereinbruch abgeschlossen werden konnte. Nach den aktuellen Planungen ist nunmehr die Fertigstellung der gesamten Reparaturhalle für Ende 2009 vorgesehen. Diese Verzögerung hat aber auf die Gesamtprojektumsetzung keine Auswirkungen.

Ende Oktober 2008 erfolgte ein weiterer und der insgesamt vierte Transport von Reaktorsektionen von der Nerpa-Werft zum Langzeitzwischenlager in der Saida-Bucht. Es wurden weitere 7 formierte Reaktorsektionen in den ersten Abschnitt (1.BA) des Langzeitzwischenlagers verbracht. Dadurch wurden mit Stand Ende 2008 insgesamt 27 Reaktorsektionen eingelagert. 19 von diesen Reaktorsektionen wurden mit deutschen Projektmitteln formiert.

Die Errichtung der Erweiterungsfläche des Langzeitzwischenlagers (2.BA) für 30 weitere Atom-U-Boot-Reaktorsektionen und 28 nukleare Komponenten verlief planmäßig. Es wurden 38 von insgesamt 42 Betonlagerplatten mit Schienen und Aufbeton fertig gestellt. Die Umfassungsmauer wurde montiert. Die Errichtung der Beleuchtungsmasten sowie der zusätzlichen Regenwasserauffangbehälter konnte abgeschlossen werden.

Das EDV-gestützte Reststoffverfolgungs- und -kontrollsystem wurde 2008 weiter optimiert und es erfolgten Schulungen für die Nutzer. Die Endabnahme des Programms durch den russischen Betreiber und die zuständigen Behörden wird in 2009 erfolgen.

Entsorgungszentrum Saida für radioaktive Abfälle

Um Baufreiheit für die Errichtung des Entsorgungszentrums Saida (3.BA) zu schaffen, musste die vorhandene Baustelleneinrichtung und das Betonwerk auf einen neuen Standort umgesetzt werden. Eine neue Zufahrtstraße zum Langzeitzwischenlager wurde fertig gestellt.

Mit der Baufeldvorbereitung wurde Ende Juni 2008 begonnen. Darauf folgte die Herstellung des Grobplanums der Baugrube, wofür ca. 170.000m3 Felsgestein abgebaut, ca. 260.000 m3 weiche Böden und 120.000 m3 Schwemmsandböden abgetragen werden mussten. Das gewonnene Felsmaterial wurde zum Teil als Auflast zur Verdichtung des im Zuge des Bodenaustauschs aufgefüllten Fels/Schottergemisches, insgesamt 110.000 m3, verwendet. Die Baugrundvorbereitung soll im Jahr 2009 abgeschlossen sein.

Im Jahr 2008 wurden für das Langzeitzwischenlager und das Entsorgungszentrum Saida rd. 55,6 Mio. € investiert. Damit sind bis Ende 2008 insgesamt 300 Mio. €, d.h. die Hälfte der von der Bundesregierung zugesagten Projektmittel, abgeflossen.