Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Michael Kellner hat heute einen Förderbescheid über 10 Millionen Euro für das Erdwärme-Projekt der Stadtwerke Neuruppin übergeben. Mit Hilfe der Förderung aus dem Klima- und Transformationsfonds kann die örtliche Wärmeversorgung schrittweise auf Treibhausgasneutralität umgestellt werden. Mit dem geförderten ersten Maßnahmenpaket sollen tiefe Geothermie und sechs Großwärmepumpen bereits den Großteil der bislang überwiegend fossilen Wärmeerzeugung aus Erdgas ersetzen. Das Wärmenetz versorgt derzeit etwa 1800 Gebäude. Neuruppin erhält als erstes Unternehmen bundesweit eine Förderzusage für eine systemische Investitionskostenförderung aus der neuen Bundesförderung für effiziente Wärmenetze.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner:
„Fernwärme spielt eine Schlüsselrolle, um die Wärmeversorgung treibhausgasneutral zu machen. Gerade für Ostdeutschland ist es eine große Chance, da es hier viele Wärmenetze gibt. Der Umbau der Neuruppiner Fernwärme mit Geothermie und Wärmepumpen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten bestehen, über Wärmenetze kann wie hier tiefe Geothermie genutzt werden, um ganzjährig und verlässlich hohe Temperaturen für die Heizungsversorgung zu erreichen.
Damit die Fernwärme ihren Beitrag zur Transformation leisten kann, muss sie aber nicht nur grün werden, sondern auch noch deutlich ausgebaut werden. Gerade in dicht bebauten Gebieten, in Städten, ist Fernwärme sinnvoll. Wir brauchen einen dynamischen Netzausbau, damit künftig mehr Haushalte Zugang zum Fernwärme-Anschluss haben. Davon profitiert jede Region. Es ist besser die heimische Energie zu nutzen, als teure fossile Energie aus dem Ausland zu beziehen. Das hält das Geld in der Region und schützt das Klima.“

Auch die hier eingesetzten Großwärmepumpen können eine zentrale Rolle für die Wärmeversorgung spielen, indem sie Umweltwärme aus Flüssen oder Abwärme aus Rechenzentren auf das benötigte Temperaturniveau bringen. Die Wärmenetzförderung des BMWK kann dem klimaneutralen Umbau der Wärmenetze Schub geben.
Mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) unterstützt das BMWK die Umstellung bestehender Wärmenetze auf erneuerbare Energien und Abwärmenutzung, ihren Ausbau und den Neubau von Wärmenetzen mit mindestens 75-prozentiger Wärmeeinspeisung aus erneuerbaren Energien und Abwärme. Gefördert werden unter anderem Geothermie- und Solarthermieanlagen, Großwärmepumpen, Rohrleitungen und Wärmespeicher.

Gefördert werden in einem ersten Schritt Machbarkeitsstudien für neue Wärmenetze und Transformationspläne für die Umstellung bestehender Netze auf erneuerbare Energien und Abwärme.

Kernstück der BEW ist dann in einem weiteren Schritt die Förderung von Investitionen und teilweise sogar Betriebskosten, wenn die in den Machbarkeitsstudien und Transformationsplänen beschriebenen Maßnahmen umgesetzt werden. Die Investitionskostenförderung erfolgt in Höhe von maximal 40 % der Investitionen in Erzeugungsanlagen und Infrastruktur.