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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert im Förderprojekt NeMo.bil die Entwicklung und Erprobung eines Mobilitätssystems mit kooperierenden Fahrzeugen für einen „individualisierten Öffentlichen Verkehr“. Die Förderbescheide in Höhe von 17,1 Millionen Euro wurden heute vom Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner an das Konsortium übergeben.

Ziel des dreijährigen Forschungsvorhabens ist es, ein innovatives Mobilitätssystem auf Basis von Schwarmintelligenz zu entwickeln. Dies ermöglicht einen „individualisierten öffentlichen Verkehr“ (iÖV), der auch im ländlichen Raum für Kommunen finanzierbar sein soll. Hierfür werden datenbasierte Lösungen sowie autonomes Fahren mit einem neuen Fahrzeugsystem zusammengeführt. Letzteres besteht aus autonom fahrenden Ultraleichtfahrzeugen („NeMo.Cab“), die individuell einzelnen Personen einsammeln und sich an Kernstrecken an Zugfahrzeuge („NeMo.Pro“) anschließen und abkoppeln.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „NeMo.bil erweitert Mobilität um ein neues Konzept. Es wird für den ländlichen Raum ein System entwickelt und erprobt, mit dem auch in Zukunft individuelle Mobilität bedarfsgerecht und nachhaltig gestaltet werden kann. Dadurch werden auf Basis des vollautomatisierten Fahrens am Industrie- und Forschungsstandort Deutschland der öffentliche und der Individualverkehr fusioniert. Ein Erfolgsfaktor ist die Skalierungsfähigkeit des Konzepts. Es muss daher schon jetzt gelingen, das Forschungsprojekt mit einer breit getragen Entwicklungs- und Umsetzungsinitiative zu verknüpfen. Bei dieser Herausforderung werden wir die Initiatoren des Mobilitätskonzeptes in den nächsten Jahren auch politisch unterstützen.“

Das Projekt wird im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms für Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie „Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien“ gefördert und hat eine Laufzeit bis Juni 2026. Das Förderprogramm ist Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung und wird aus Mitteln der EU (Deutscher Aufbau- und Resilienzplan) kofinanziert. Ziel des Programms ist es, den Transformationsprozess der Branche voranzutreiben, hin zu klimafreundlichen Antrieben, vollautomatisiertem Fahren, einer digitalisierten und nachhaltigen Produktion und innovativer Datennutzung. So werden langfristige Wettbewerbsfähigkeit und zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort gesichert.

Im Projekt werden vielfältige technologische Forschungsthemen adressiert und mit zukunftsweisenden sozialökologischen Themen kombiniert. Neben Schwerpunkten wie dem automatischen Kuppeln der autonomen Fahrzeuge während der Fahrt oder Entwicklungen zum bidirektionalen Laden der elektrifizierten Ultraleichtfahrzeuge bei der Fahrt wird über Optimierungen der Fahrzeugstrukturen hinsichtlich Leichtbau sowie Analysen zum optimierten Schwarmverhalten der Fahrzeuge auch eine emissions- sowie ressourcenschonende Mobilitätsform entwickelt. Über die Schaffung eines datenbasierten Öko- und Plattformsystems mittels offener Standards auf Basis der GAIA-X Daten-Infrastruktur werden zudem die Voraussetzungen für ein hochskalierbares Mobilitätskonzept im ländlichen Raum geschaffen und so eine bedarfsgerechte Mobilität auf Basis des autonomen Fahrens ermöglicht.