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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im November 20211
Einleitung
Die bestehenden Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen haben sich weiter verfestigt. Sie beschränken die deutsche Industrie. Der industrielle Ausstoß ging im September weiter zurück. Trotz des hohen Auftragsbestands dürfte die Industriekonjunktur bis in das kommende Jahr hinein gedämpft verlaufen. Die Unternehmen in den Dienstleistungsbereichen hingegen profitierten von den vorgenommenen Lockerungen und beurteilten ihre Lage erneut besser. Angesichts des aktuellen Pandemiegeschehens haben die Risiken aber wieder zugenommen. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal des Jahres nur noch geringfügig zunehmen.
Die Produktion in der Industrie nahm im September weiter ab. Die Automobilindustrie konnte ihren Ausstoß zwar wieder steigern, aber die Bereiche Maschinenbau, elektrische Ausrüstungen, Datenverarbeitungsgeräte und Metallerzeugnisse meldeten Rückgänge. Der Ausblick für die Industriekonjunktur hat sich trotz hoher Nachfrage eingetrübt.
Die Umsätze im Einzelhandel verringerten sich im September wieder, übertrafen ihr Vorkrisenniveau vom Februar 2020 allerdings weiterhin
Die Inflationsrate lag im Oktober mit 4,5 % auf einem hohen Niveau. Schon seit Jahresbeginn ist die Inflationsrate aufgrund von Sonderfaktoren deutlich erhöht und zur Jahresmitte hat sie sich wegen eines Basiseffekt durch die vorübergehende Senkung der Umsatzsteuersätze erwartungsgemäß sprunghaft erhöht. Zu Beginn nächsten Jahres nach Auslaufen der Sondereffekte dürfte sich der Auftrieb der Verbraucherpreise wieder deutlich abschwächen.
Auf dem Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung mit gemäßigtem Tempo fort. Erneut hat sich die Arbeitslosigkeit im Oktober saisonbereinigt reduziert, die Erwerbstätigkeit nahm im September saisonbereinigt weiter zu. Die Kurzarbeit sank im August auf 0,8 Mio. Personen und dürfte im September weiter fallen.
Im Jahr 2021 dürfte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen niedriger ausfallen als im Vorjahr und damit ein neues Rekordtief erreichen. Von Januar bis August gab es lediglich 9.637 Unternehmensinsolvenzen – 16 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum – und auch im Herbst deutet sich kein Anstieg an. Große Nachholeffekte sind auch im kommenden Jahr nicht zu erwarten.
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1 In diesem Bericht werden Daten genutzt, die bis zum 12. November 2021 vorlagen. Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter sowie kalender- und saisonbereinigter Daten.
DIE WIRTSCHAFTLICHE ERHOLUNG SETZT SICH FORT, ABER DAS AKTUELLE PANDEMIEGESCHEHEN ERHÖHT DIE RISIKEN Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs. Die Wirtschaftsleistung legte im dritten Quartal um 1,8 % zu, nach einem Plus von 1,9 % im zweiten Vierteljahr. Die Industriekonjunktur wird allerdings noch auf absehbare Zeit von den bestehenden Engpässen bei Vorprodukten gebremst werden. Dies gilt insbesondere für die gewichtige Automobilindustrie, die unter einem Mangel an Halbleitern leidet. Trotz einer weiterhin hohen weltweiten Nachfrage nach deutschen Waren ist das Verarbeitende Gewerbe somit nicht in der Lage, den Ausstoß in stärkerem Ausmaß hochzufahren. Zuletzt ist die Produktion in der Industrie sogar nochmals zurückgegangen. Dafür haben sich jedoch die Binnenkonjunktur und maßgeblich die Dienstleistungsbereiche wieder deutlich erholt. Auch wenn sich hier der Ausblick aufgrund des aktuellen Pandemiegeschehens etwas eingetrübt hat, sollte die Dienstleistungskonjunktur im weiteren Verlauf des Jahres die Schwäche im Industriebereich ausgleichen können. Insgesamt dürfte das Bruttoninlandsprodukt im Schlussquartal des Jahres jedoch nur noch geringfügig zulegen. Im nächsten Jahr, wenn die Lieferengpässe in der Industrie allmählich überwunden werden, wird es zu einer deutlichen Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung kommen. Die Inflationsrate hat bis zuletzt weiter angezogen. Die Knappheiten bei Rohstoffen und Vorprodukten machen sich auch hier zunehmend bemerkbar. Im nächsten Jahr, wenn maßgebliche Sonderfaktoren wie die temporäre Senkung der Umsatzsteuersätze in zweiten Halbjahr letzten Jahres, der starke Anstieg der Weltmarktpreise für Rohstoffe sowie die Verteuerung von Energie im Rahmen des Klimapakets wieder aus dem Vorjahresvergleich herausfallen, dürfte sich die Inflationsrate merklich verringern. Diese Einschätzung wird von der großen Mehrheit der Wirtschaftsexperten geteilt, wie das derzeitige Prognosespektrum belegt. Auf dem Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung weiter fort, wenngleich mit verminderter Dynamik. Die Erwerbstätigkeit entwickelte sich weiter positiv und die Arbeitslosigkeit verringerte sich erneut spürbar. Die Kurzarbeit wurde weiter zurückgefahren, allerdings haben sich die Anzeigen im Verarbeitenden Gewerbe aufgrund der Lieferengpässe wieder erhöht. Die Frühindikatoren sprechen dafür, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten mit vermindertem Schwung anhält.
WELTWIRTSCHAFT WEITERHIN GEDÄMPFT
Nach einem schwachen Verlauf im zweiten Quartal entwickelten sich die globale Industrieproduktion und der weltweite Warenhandel in der Mitte des dritten Quartals kraftlos: Der weltweite Ausstoß ging im August gegenüber dem Vormonat um 0,4 % zurück (Juli: ±0,0 %), was auf einen anhaltenden Mangel an wichtigen Vorleistungsgütern wie Halbleitern zurückzuführen sein dürfte. Der Welthandel legte wieder um 0,8 % zu, nachdem er allerdings im Juli um 1,4 % zurückgegangen war. Die konjunkturelle Abschwächung ging vor allem von Entwicklungs- und Schwellenländern aus, wo aufgrund eines geringen Impffortschritts Maßnahmen zum Infektionsschutz ergriffen wurden. Der Einkaufsmanagerindex von J. P. Morgan/IHS Markit für den globalen Dienstleistungssektor hellte sich im Oktober gleichwohl um 1,8 Punkte auf 55,6 Punkte auf. In der Industrie legte der Stimmungsindikator indes nur leicht um 0,2 Punkte auf 54,3 Punkte zu. Damit erhöhte sich der zusammengesetzte Index erneut (+1,2 Punkte auf 54,5 Punkte) und rangierte merklich oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
EXPORTE UND IMPORTE LEGEN ZU
Der Wert der Waren- und Dienstleistungsexporte nahm im September gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen leicht um 0,4 % zu (August: -1,8 %). Im Quartalsvergleich ergab sich eine Zunahme um 1,1 %. Angesichts stärker steigender Ausfuhrpreise dürften sich die Exporte real allerdings verringert haben. Die Waren- und Dienstleistungsimporte stiegen im September im Vormonatsvergleich nominal und saisonbereinigt um 1,3 % und damit ähnlich stark wie im August (+1,4 %). Im Quartalsvergleich kam es zu einem Plus von 4,2 %. Aufgrund stark steigender Einfuhrpreise könnten die Importe real jedoch leicht zurückgegangen sein.
Die Frühindikatoren zur deutschen Außenwirtschaft zeichnen ein uneinheitliches Bild. Die Auftragseingänge aus dem Ausland erhöhten sich im September um 6,3 % gegenüber dem Vormonat. Diesem Plus war allerdings ein Rückgang von 9,2 % vorausgegangen. Im weniger volatilen Quartalsvergleich ergibt sich eine Steigerung der Auslandorders insgesamt um 4,1 %. Bei der Entwicklung in den letzten Monaten dürften überdurchschnittlich umfangreiche Großaufträge eine Rolle gespielt haben. Die ifo Exporterwartungen für das Verarbeitende Gewerbe haben im Oktober einen deutlichen Dämpfer erhalten, nachdem sie sich im Vormonat etwas erholt hatten. Die Lieferprobleme bei Vorprodukten wirken sich nun auch auf die Industrieexporte aus. Trotz der Lieferengpässe bleibt der Ausblick für den deutschen Außenhandel grundsätzlich positiv. Die weltweite Nachfrage nach deutschen Gütern ist auf einem hohen Niveau.
TROTZ HOHER NACHFRAGE BLEIBT DER AUSBLICK FÜR INDUSTRIEKONJUNKTUR ANGESICHTS VON LIEFERENGPÄSSEN EINGETRÜBT Die Produktion im Produzierenden Gewerbe hat sich im September gegenüber dem Vormonat um 1,1 % verringert. Die Herstellung der Industrie nahm dabei um 1,5 % ab, während das Baugewerbe seinen Ausstoß um 1,1 % steigern konnte. Im Quartalsvergleich kam es im dritten Vierteljahr gegenüber dem zweiten zu einem Produktionsrückgang im Produzierenden Gewerbe um insgesamt 2,4 %. Die Herstellung der Industrie ist um 2,4 % gesunken und die des Baugewerbes um 2,1 %.
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe nahmen im September gegenüber dem Vormonat um 1,3 % zu, nachdem allerdings im August ein Minus von 8,8 % verzeichnet worden war. Damit haben die Ordereingänge ihren seit Beginn des Jahres zu beobachtenden Aufwärtstrend zuletzt wieder moderat fortgesetzt. Im dritten Quartal ergab sich gegenüber dem zweiten Vierteljahr ein Auftragsplus in Höhe von 1,0 %. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen gingen die Ordereingänge allerdings deutlich um 3,6 % zurück. Ausschlaggebend für das leichte Auftragsplus im September war eine starke Nachfrage aus dem Nicht-Euroraum (+14,9 %). Die Bestellungen aus dem Inland und aus dem Euroraum verringerten sich indes um 5,9 % bzw. 7,3 %. Starke Nachfrageimpulse kamen dabei von den beiden gewichtigen Bereichen Automobilindustrie und Maschinenbau, während die Bereiche Sonstiger Fahrzeugbau, Chemie sowie EDV und Optik das Nachfragewachstum spürbar nach unten drückten. Im dritten Vierteljahr lagen die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe auf hohem Niveau und übertrafen ihr Vorkrisenniveau vom vierten Quartal 2019 um gut 13 %.
Nachdem die Industrieproduktion August deutlich rückläufig gewesen war (-4,3 %), nahm sie im September weiter um 1,5 % ab. Die seit geraumer Zeit anhaltenden Lieferengpässe bei Halbleitern und Vorprodukten sowie Rohstoffen schlagen sich nun auf breiter Front nieder. Die gewichtige Automobilindustrie konnte zwar ihren Ausstoß im September wieder leicht steigern, im August hatte sie aber ein Minus von 18,9 % verzeichnet. Andere Sektoren meldeten Rückgänge, wie der ebenfalls gewichtige Maschinenbau (-3,3 %) oder die Bereiche elektrische Ausrüstungen (-3,3 %), Datenverarbeitung (-4,3 %) und Metallerzeugnisse (-0,5 %). Die Stimmung in den Unternehmen trübte sich im Oktober zum vierten Mal in Folge ein, im ersten Halbjahr war sie aber fast durchweg gestiegen. Die Exporterwartungen der Industrie erhielten im Oktober angesichts der Lieferprobleme bei Vorleistungen einen deutlichen Dämpfer. Bis zur nachhaltigen Auflösung der Knappheiten bei Rohstoffen und Vorprodukten bleibt der weitere Ausblick für die Industriekonjunktur eingetrübt, obwohl die Nachfrage auf sehr hohem Niveau verharrt.
EINZELHANDELSUMSATZ WIEDER RÜCKLÄUFIG Im Einzelhandel ohne Kfz verringerten sich die Umsätze im September um 2,5 %, nachdem sie August leicht um 1,2 % gestiegen waren. Steigende Preise und Unsicherheit über das Infektionsgeschehen könnten Konsumenten und Händler wieder etwas verunsichert haben. Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren meldete für den September ein Umsatzminus von 9,6 % und lag damit deutlich unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020 (-7,8 %). Auch der Internet- und Versandhandel verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2,0 %, übertraf das Vorkrisenniveau aber weiterhin kräftig (+27,2 %). Bei den Neuzulassungen von Pkw durch private Halter kam es im Oktober zu einem spürbaren Rückgang von 3,4 %, nachdem in den fünf Monaten zuvor Zuwächse verzeichnet worden waren.
Die Frühindikatoren von ifo und GfK zum weiteren Verlauf des privaten Verbrauchs sendeten zuletzt uneinheitliche Signale. Die ifo Geschäftserwartungen im Einzelhandel fielen im Oktober per saldo noch einmal etwas negativer aus und haben sich damit den vierten Monat in Folge verschlechtert. Das GfK Konsumklima hat sich hingegen im Oktober spürbar verbessert und lag wieder im positiven Bereich. Für November wird ein weiterer Anstieg erwartet, da die Sparneigung der Konsumenten zurückgehe.
Das Verbraucherpreisniveau hat sich im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,5 % erhöht (August und September: jeweils ±0,0 %). Die Inflationsrate, die Preisniveauentwicklung gegenüber dem Vorjahr, nahm im Oktober um 0,4 Prozentpunkte auf 4,5 % zu. Das war der höchste Wert seit August 1993. Die Inflationsrate hatte erwartungsgemäß im Juli dieses Jahres einen sprunghaften Anstieg um 1,5 Prozentpunkte verzeichnet. Ausschlaggebend für das erhöhte Niveau ab der Jahresmitte ist ein Basiseffekt aufgrund der temporären Senkung der Umsatzsteuersätze ein Jahr zuvor. Hierbei kommt es zu einem Vergleich der aktuellen Verbraucherpreise mit den „normalen“ Umsatzsteuersätzen mit denjenigen mit verminderten Umsatzsteuersätzen. Bereits zu Jahresbeginn hatten weitere Sonderfaktoren wie die Erholung der Import- und Rohstoffpreise sowie die Einführung der CO2-Bepreisung für einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate gesorgt. Nach Auslaufen der Sondereffekte dürfte sich der Auftrieb zum Jahreswechsel wieder deutlich abschwächen. Des Weiteren wirkt der Mangel an Vorleistungsgütern wie Halbleitern preistreibend. Hier ist erst im Jahresverlauf 2022 mit einer allmählichen Entspannung zu rechnen. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) lag im Oktober unverändert bei +2,9 %. Energie verteuerte sich zuletzt binnen Jahresfrist beachtlich um 18,6 % (September: +14,3 %). Aktuell lassen die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten aber eine mittelfristige Entspannung beim Ölpreis erwarten. Bei Nahrungsmitteln betrug die Jahresrate zuletzt 4,4 % (September: 4,9 %).
AUFSCHWUNG AM ARBEITSMARKT MIT GERINGEREM TEMPO Die Herbstbelegung auf dem Arbeitsmarkt setzte sich fort, verlief aber gemäßigter als in den Monaten zuvor. Im weiteren Jahresverlauf dürfte der Aufschwung mit vermindertem Schwung anhalten. Aufgrund der Lockerungen in vielen Dienstleistungsbereichen verringerten sich Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Oktober saisonbereinigt erneut um jeweils 39.000 Personen. Nach den Ursprungszahlen sank die Arbeitslosigkeit kräftig um 88.000 auf 2,38 Mio. Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren damit 383.000 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Auch die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung entwickelten sich abermals positiv. Die Erwerbstätigkeit erhöhte sich im September saisonbereinigt um 31.000 Personen. In Ursprungszahlen waren damit 45,2 Millionen Menschen erwerbstätig, 267.000 Personen mehr als im Vorjahresmonat. Im August erhöhte sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 33.000 Personen gegenüber dem Vormonat. Die Kurzarbeit verringerte sich laut Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im August auf 0,8 Millionen Personen. Die Zahl der Kurzarbeitenden dürfte im September weiter fallen, im Verarbeitenden Gewerbe steigen die Anzeigen allerdings aufgrund der Lieferengpässe wieder an. Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm weiter zu. Die Frühindikatoren von ifo und IAB entwickelten sich im Oktober etwas schwächer. Das ifo Beschäftigungsbarometer hat einen leichten Dämpfer erhalten. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer signalisiert einen positiven Beschäftigungsausblick und weitere Rückgänge der Arbeitslosigkeit, die allerdings unter den Höchstwerten vom Sommer liegen. In den kommenden Monaten dürfte sich der Aufschwung am Arbeitsmarkt daher mit verminderter Dynamik fortsetzen.
WENIGER INSOLVENZEN ALS IM VORJAHR Von Januar bis August verzeichneten die Amtsgerichte 9.637 Unternehmensinsolvenzen. Das sind noch einmal knapp 16 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Regelinsolvenzen, die im September um 6 % anstieg und im Oktober deutlich um 29 % fiel, sowie der Insolvenztrend des IW Halle deuten ebenfalls keinen Anstieg der Insolvenzzahlen im Herbst an. Für das Gesamtjahr 2021 dürfte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen damit noch einmal unter dem Wert des Vorjahres liegen und ein neues Allzeittief erreichen. Große Nachholeffekte sind auch im kommenden Jahr nicht zu erwarten. Im Gegensatz zu früheren Wirtschaftskrisen konnte ein Anstieg der Insolvenzzahlen verhindert werden.
Weiterführende Informationen
15.11.2021 - Download -
Publikation:Ausgewählte Daten zur wirtschaftlichen Lage