illustration von Dr. Jan Peter Klatt

Dr. Jan Peter Klatt
ist Referent für „Ökonomische Fragen der Energiewende, Energieszenarien, Sektorkopplung und energiepolitische Fragen des Emissionshandels“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.


Der Verkehrssektor ist mit rund 150 Mio. Tonnen CO2 für etwa ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Mit dem novellierten Klimaschutzgesetz wurde beschlossen, dass Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden soll. Um bis 2030 gegenüber 1990 bereits 65 % der Treibhausgas-Emissionen einzusparen, darf der Verkehrssektor gemäß Klimaschutzgesetz im Jahr 2030 noch 85 Mio. Tonnen CO2 emittieren.

In den BMWi-Langfristszenarien werden alternative Pfade für die zukünftige Entwicklung des Energiesystems modelliert, mit denen Deutschland das Ziel der Klimaneutralität erreicht (www.langfristszenarien.de). In allen Szenarien setzt sich dort im Verkehrssektor bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen die Elektromobilität durch. Bei schweren Nutzfahrzeugen können neben der direkten Nutzung von Strom auch weitere Energieträger wie Wasserstoff oder biogene bzw. synthetische Kraftstoffe eine Rolle spielen. Die direkte Nutzung von Strom begrenzt im Vergleich zu Wasserstoff oder synthetischen Flüssigkraftstoffen, die auf Basis von erneuerbarem Strom hergestellt werden, den Strombedarf. Dies begrenzt letztlich auch den Flächenbedarf, der im In- und Ausland für die Produktion von Wasserstoff und synthetische Energieträger benötigt wird.

Der aktuelle Boom beim Hochlauf der Elektromobilität entspricht den Entwicklungen in den BMWi-Langfristszenarien und ist eine gute Nachricht für die Energiewende. Zu diesem Erfolg haben unter anderem die Förderung strombasierter Antriebe und der parallel erfolgende Ausbau der erforderlichen Lade-Infrastruktur beigetragen.