Glossar Energiewende

Von A wie Abwärme bis W wie Wirkungsgradprinzip: In diesem Glossar finden Sie die wichtigsten Begriffe und Themen rund um das Thema Energiewende kurz und knapp erklärt.

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Im Stromsektor dienen Speicher dazu, elektrische Arbeit aufzunehmen und zu einem späteren Zeitpunkt die Energie wieder zur Verfügung zu stellen. Dabei ist zwischen Stromspeichern und Energiespeichern zu unterscheiden. Stromspeicher nehmen elektrische Arbeit auf und erzeugen auch wieder elektrische Arbeit. Energiespeicher nehmen ebenfalls Strom auf, geben aber einen anderen Energieträger – etwa Wärme (Power-to-Heat) oder synthetisch erzeugtes Gas (Power-to-Gas) – wieder ab.

Bei der Planung von Übertragungs- oder Verteilnetzen angewandtes Instrument. Werden geringfügige Netzengpässe zugelassen, das heißt Netzbelastungsspitzen durch Erzeugungsmanagement gekappt, kann dies zusätzlich zu der Ergreifung unterschiedlicher Netzoptimierungsmaßnahmen den erforderlichen Netzausbau reduzieren. Somit kann es sinnvoll sein, das Netz nicht für die „letzte erzeugte Kilowattstunde“ auszubauen, sondern bei der Netzplanung auf Verteiler- und Übertragungsnetzebene eine Kappung der von Windkraft- und Photovoltaikanlagen erzeugbaren Jahresenergie zu berücksichtigen.

Einheit für den Energiegehalt von Primärenergieträgern. Menge an Energie, die beim Verbrennen eines normierten Kilogramms Steinkohle entsteht.

Ein moderner, europäischer Strommarkt für die Energiewende, der auch bei hohen Anteilen von erneuerbaren Energien eine sichere, kostengünstige und umweltverträgliche Versorgung mit Strom gewährleistet. Im Strommarkt 2.0 agieren die Akteure auf Basis zentraler, unverzerrter Preissignale.

Das deutsche Stromnetz besteht aus vielen, oft lokalen Verteilnetzen und dem überregionalen Übertragungsnetz. Das Übertragungsnetz ist in vier Gebiete aufgeteilt. Für jedes Gebiet gibt es einen verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber: TenneT und 50Hertz decken den Norden und den Osten des Landes ab, Amprion und TransnetBW den Westen und Südwesten. Diese vier Übertragungsnetzbetreiber und die rund 900 Betreiber der lokalen Verteilnetze sind für den sicheren und zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes und seinen weiteren Ausbau verantwortlich. Die dabei anfallenden Kosten können sie anteilig den Stromanbietern in Rechnung stellen, die das Netz nutzen, um ihren Strom zu den Verbrauchern zu transportieren. Die Stromanbieter wiederum geben die Kosten mit der Stromrechnung an ihre Kunden weiter – in Form des Netzentgelts pro verbrauchter Kilowattstunde Strom.

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Beschreibt, in welchem Maße bestimmte Energieträger durch einen anderen Energieträger ersetzt werden. Im Rahmen der Emissionsbilanzierung beschreiben die Substitutionsfaktoren insbesondere, inwiefern erneuerbare Energien fossile Primär- und Sekundärenergieträger ersetzen.

Tragen zu einem zuverlässigen, volkswirtschaftlich kostengünstigen und umweltverträglichen Betrieb des Stromversorgungssystems bei. Zu den Systemdienstleistungen zählen: Regelenergie (Primärregelung, Sekundärregelung, Tertiärregelung), Spannungshaltung, Ausgleich der Wirkverluste, Schwarzstart-/Inselbetriebsfähigkeit, Systemkoordination und betriebliche Messungen.

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Verschiedene Treibhausgase tragen durch Absorption und erneute Emission von Strahlung zur Erwärmung der Erde bei. Dies wird als Treibhauseffekt bezeichnet. Es wird zwischen einem natürlichen und einem anthropogenen (vom Menschen verursachten) Treibhauseffekt unterschieden.

Atmosphärische Spurengase, die von der Erdoberfläche reflektiertes Sonnenlicht absorbieren und so die Erdatmosphäre erwärmen (Treibhauseffekt). Sie können sowohl natürlichen als auch anthropogenen Ursprungs sein. Beispiele sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Schwefelhexafluorid (SF6), wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) und perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW). Treibhausgase werden insbesondere bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Heizung, Stromerzeugung, Kfz-Verkehr, Produktionsprozesse) sowie durch landwirtschaftliche Aktivitäten ausgestoßen. Steigende Emissionen dieser Treibhausgase durch menschliche Aktivitäten führen zu einer globalen Erwärmung und weiteren unerwünschten Klimaveränderungen.

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Entstehen bei der Weiterleitung und Umspannung elektrischer Energie. Übertragungsverluste steigen im Quadrat zur übertragenen Stromstärke. Das ist der Grund dafür, dass Strom hinsichtlich der Übertragung über größere Entfernungen mit Hilfe von Transformatoren hochtransformiert wird.