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Die überwiegende Zahl der Biotech-Unternehmen ist in der medizinischen Biotechnologie aktiv. Ohne Biotechnologie ist heute keine moderne Arzneimittelforschung und -entwicklung (zum Beispiel Medikamente gegen Krebs, Alzheimer, Parkinson oder Diabetes) mehr denkbar. Nach Angaben des Wirtschaftsverbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) wuchsen die Umsätze mit gentechnisch veränderten Medikamenten (Biopharmazeutika) in Deutschland 2020 gegenüber 2019 um 14 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro.
Die überwiegende Zahl der deutschen Biotech-Unternehmen arbeitet an neuen Arzneimitteln (Medikamente, Diagnostika, Impfstoffe) oder bietet Dienstleistungen in diesen Bereichen an. Der Anteil von Biopharmazeutika am gesamten deutschen Pharmamarkt in 2020 stieg von 29,0 auf 30,8 Prozent.
Im Bereich der industriellen Biotechnologie liegt ein Schwerpunkt auf umweltfreundlicheren Verfahren und Produkten, zum Beispiel durch Entwicklung von Biochemikalien, Ersatz von konventionellen Kunststoffen oder Einsatz von Enzymen und Mikroorganismen bei der Produktion oder zum Schadstoffabbau. Mit Hilfe der industriellen Biotechnologie können beispielsweise aus Biomasse gewonnene Stärke, Zellulose und Öle als Ausgangssubstanzen für die Produktion von Energie, Kraftstoffen und biobasierten Produkten dienen.
Auch in nahezu allen anderen Branchen – zum Beispiel in der Nahrungsmittel-, Kosmetik-, Papier-, Bau-, Automobil- oder Textilindustrie – ergeben sich sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile.
Biotechnologie als Querschnittstechnologie spielt daher eine zentrale Rolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen (Kreislauf-)Wirtschaft. Eine solche wissensbasierte Bioökonomie umfasst praktisch alle industriellen und wirtschaftlichen Sektoren und ihre dazugehörigen Dienstleistungen, die biologische Ressourcen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen), aber auch Rest- und Abfallstoffe produzieren, ver- oder bearbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Sie verfolgt den Ansatz, erneuerbare Ressourcen effizient und nachhaltig einzusetzen. Hierbei müssen alle Anwendungsbereiche der Biotechnologie miteinander verknüpft werden.
Die Pflanzenbiotechnologie kann einen wichtigen Beitrag zur Ernährung, Energieerzeugung oder zur Herstellung biobasierter Produkte leisten. Handlungsbedarf besteht hinsichtlich einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz der Pflanzenbiotechnologie.
II. Aktuelle Entwicklung/Perspektive
Mit 710 Unternehmen belegt Deutschland innerhalb Europas nach der Anzahl der Unternehmen seit Jahren einen Spitzenplatz. In puncto Größe der Firmen, Umsatz, Produkte und Marktkapitalisierung gibt es allerdings Nachholbedarf gegenüber Großbritannien und dem Weltmarktführer USA.
Die Kennzahlen für die deutsche Biotechnologiebranche haben sich insofern geändert, als dass die Zahlen für die Biotechnologiebranche seit der Erhebung für 2015 durch Ernst & Young gemeinsam mit dem Biotechnologieverband BIO Deutschland erhoben werden.
Die Überwindung von Engpässen in der Finanzierung gehört nach wie vor zu den größten Herausforderungen für die Branche. Aufgrund von hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung besteht verglichen mit anderen Sektoren ein hoher Kapitalbedarf.
Eckdaten
Entwicklung von deutschen Unternehmen mit Hauptgeschäftszweck Biotechnologie *)
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Allgemeine Kennzahlen
Anzahl Unternehmen
591
641
647
649
668
710
- davon börsennotiert
18
20
21
21
23
23
Beschäftigte
17.899
23.114
25.927
28.991
33.706
37.415
Finanzdaten (Mio. €)
Umsatz
3.401
3.704
4.014
4.442
4.870
6.490
F&E-Aufwand
1.046
1.217
1.185
1.480
1.792
2.459
Quelle: Ernst & Young Biotechnologie-Report Deutschland 2021 BIO Deutschland
*) Hauptgeschäftszweck Kommerzialisierung der modernen Biotechnologie (u. a. Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen auf der Basis der modernen Biotechnologie). Unternehmen, die sich nicht ausschließlich mit der modernen Biotechnologie beschäftigen, sind hier nicht erfasst.
Was macht das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für die Biotech-Industrie?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz setzt sich national, EU-weit und international für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein, fördert ein innovationsfreundliches Klima in Deutschland und stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien.
Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) werden Kooperations- und Netzwerkprojekte sowie Einzelprojekte gefördert. Darüber hinaus hilft das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gezielt, Finanzierungslücken für innovative Unternehmen zu schließen. Für junge Unternehmen aus dem Biotechnologie-Bereich sind u.a. der High-Tech Gründerfonds IV und der ERP/EIF Dachfonds von besonderem Interesse. Mit dem Invest-Zuschuss für Wagniskapital wird die Kapitalausstattung junger innovativer Unternehmen verbessert, indem Investitionen von privaten Investoren in Startups bezuschusst werden.
Darüber hinaus hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 2018 mit der KfW Capital eine neue Beteiligungstochter gegründet. Ziel der gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, des Bundesministeriums der Finanzen und der KfW ist es, die VC- und VD-Fondslandschaft in Deutschland und Europa zu stärken, um den Zugang zu Kapital für junge innovative, schnell wachsende Technologieunternehmen in Deutschland in der Start-up- und Wachstumsphase zu verbessern.
Zudem beteiligt sich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verwaltete ERP-Sondervermögen in Kooperation mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) über weitere Programme an der Finanzierung von jungen, innovativen Unternehmen und Start-ups auch aus der Biotech-Industrie.
Zur besseren Anrechenbarkeit von Verlustvorträgen wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eine Regelung beschlossen, die rückwirkend zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist. Zusätzlich wurden mit dem Jahressteuergesetz 2018 weitere Erleichterungen eingeführt.
Mit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dazu bei, Produkte der medizinischen Biotechnologie weltweit erfolgreich zu machen.
In einer Studie wurde untersucht, wie das Fortschreiten der Bioökonomie messbar und sichtbar gemacht werden kann. In einer Ex-Ante-Evaluation wurden die Grundlagen für die Erstellung des Ende 2020 veröffentlichten Förderprogramms „Industrielle Bioökonomie“ geschaffen. Dabei wurden auch die Erkenntnisse berücksichtigt, die sich bisher aus den Arbeitsgruppen der 2018 initiierten Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“ ergeben haben. Das Förderprogramm besteht aus drei Bausteinen: Baustein A und B fördern die Nutzung und den Bau von Demonstrationsanlagen für den Transfer bioökonomischer Produkte und Verfahren in die industrielle Praxis. Baustein C, der Ende 2021 in der Förderrichtlinie ergänzt wurde, dient der Förderung von Beispielregionen der industriellen Bioökonomie. Mithilfe dieser Förderung sollen die in den Regionen vorhandenen Potenziale effizient genutzt und vernetzt werden, indem hochskalierte biobasierte Produkte und Verfahren in industrielle Wertschöpfungsnetze integriert werden. Mehr zur Förderung erfahren Sie hier.