Icon Medizinische Krisenmanagement- und Forschungsplattform „UNITY"

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Reicht die Anzahl von Intensivkapazitäten aus, um Pandemien in Krisenzeiten wirkungsvoll zu bekämpfen? Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, weil sie besonders wirkungsvoll sind?
  • Aktuelle Infektionskrankheiten, wie COVID-19, haben gezeigt, dass sich Pandemien sehr dynamisch entwickeln können. Für die Entscheider im Gesundheitswesen ist es dabei erstens wichtig, über verlässliche und vollständige Echtzeitdaten zur Ausbreitung von Krankheiten zu verfügen, auch um die Auslastung der Kapazitäten prognostizieren zu können.
  • Zweitens ist es für die effektive Behandlung von infizierten Personen entscheidend, zusätzliche Informationen zur Entwicklung eines Therapieansatzes zu sammeln. Deshalb ist die Verfügbarkeit von hochgranularen Daten, welche Rückschlüsse auf risikofördernde oder -reduzierende Umwelt-, Verhaltens- oder Medikationseinflüsse erlauben, sicherzustellen.
  • Drittens können weitere Maßnahmen ergriffen werden, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. So kommt es besonders darauf an, das medizinische Personal durch automatisierbare Anamnese, Zustandserfassung und Entscheidungs- und Informationsprozesse zu entlasten.
  • Die medizinische Krisenmanagement- und Forschungsplattform „UNITY“ ermöglicht eine laufende Erfassung von Zustand, Medikation, Umweltfaktoren und die Zusammenführung von Patientinnen- und Patienten-, Labor- und Radiologiedaten über niederschwellige Webtechnologien. „UNITY“ basiert auf einem Konzept für klinische Prüfung und Studien aus dem Jahr 2015 und ist seit vier Jahren überwiegend in den USA im Einsatz.
Infografik: Medizinische Krisenmanagement- und Forschungsplattform „UNITY"

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Aufgrund der Skalierbarkeit ermöglicht GAIA-X die Erweiterung des hierarchischen Daten-, In-formations- und Nutzermodells mit Schnittstellen zu Klinikinformationssystemen zur Übernahme von Patientenstammdaten. Eine barrierefreie Verfügbarkeit der Plattform, unabhängig von Hardware und Betriebssystem, ist sichergestellt. Die Plattform lässt sich europaweit in Betrieb nehmen.
  • Das Vertrauen in eine sichere Cloud-Umgebung bestärkt die aktive Beteiligung der Patientinnen und Patienten an der Datenerfassung, Anamnese und Zustandsüberwachung über „UNITY“. Dadurch wird die administrative Arbeit des medizinischen Personals verringert und Überlastungssituationen vermieden. Gleichzeitig reduzieren digitale Prozesse den Kontakt zu Infizierten und damit das Infektionsrisiko.
  • Die gesammelten Daten der Patientinnen und Patienten werden nach den geltenden europäischen Datenschutzbestimmungen anonymisiert bzw. pseudonymisiert und ausgewählten Forschungseinrichtungen zugänglich gemacht. Durch den Einsatz datenbasierter Analysemethoden lassen sich neue Erkenntnisse über pathologische Befunde und Therapieansätze gewinnen.
  • Zusätzlich werden über eine integrierte Studienplattform der Informationsaustausch und die effizientere Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen forciert.

Pate

  • Frank T. Trautwein – Raylytic