Icon Smart Diabetes Management

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Diabetes ist eine Krankheit, bei der der Körper nicht in der Lage ist, Insulin zu produzieren oder effektiv auf Insulin zu reagieren, was zu einer Störung des Blutzuckerspiegels führt. Daher müssen Typ-1-Diabetes-Patient*innen ihren Blutzuckerspiegel überwachen und täglich zahlreiche Entscheidungen über die Behandlung ihrer Erkrankung treffen. Das macht die manuelle Diabetesbehandlung sehr anfällig für menschliche Fehler.
  • Um ein umfassendes, digitales, zugängliches und halbautonomes System zur Behandlung von Diabetes zu schaffen, müssen regulatorische und technische Herausforderungen berücksichtigt werden. Da Gesundheitsdaten sehr sensibel sind, müssen Datenhoheit und Datenschutz gewährleistet werden. Gleichzeitig müssen Diabetiker die volle Kontrolle über ihre Daten haben. Die technische Herausforderung besteht darin, ein System aufzubauen, das die riesigen Datenmengen für Forschungszentren, Hersteller medizinischer Geräte, Patient*innen und Gesundheitsversorger zugänglich macht.
  • Um das enorme Potenzial eines intelligenten Diabetesmanagements auszuschöpfen, müssen nicht nur kontinuierliche Glukosemonitoring-Geräte (engl. Continuous Glucose Monitors (CGM)) und Insulinpumpen miteinander verbunden werden. Auch zusätzliche Endgeräte wie intelligente Uhren oder Herzfrequenzmessgeräte müssen in die Lage versetzt werden, auf Daten zuzugreifen und diese auszutauschen.
Infografik: Smart Diabetes Management

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • GAIA-X stellt eine Infrastruktur zur Anbindung medizinischer Geräte zur Behandlung von Diabetes und zur Automatisierung des Blutzuckermanagements von Diabetikern zur Verfügung. Dies führt zu einer Senkung des Hämoglobin-A1C und damit zu einer Verlängerung der Lebenserwartung der Patient*innen.
  • GAIA-X ermöglicht ein sicheres Ökosystem, in dem CGM und Insulinpumpen integriert werden können und Algorithmen die Verabreichung von Insulin im Sinne des Patienten verwalten. CGMs können auch mit zusätzlichen intelligenten Wearables wie Herzfrequenzmessgeräten verbunden werden und somit innovative Datensätze erstellen, die zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen der Krankheit beitragen.
  • GAIA-X gibt Ärzt*innen wertvolle Einblicke in die gesammelten Daten und unterstützt damit eine effizientere und effektivere Methode bei der Behandlung von Patient*innen. Dadurch können öffentliche Haushaltsmittel effizienter verwaltet werden.
  • Forschungseinrichtungen und Universitäten können neue Gebiete erforschen und die Wissenschaft voranbringen. Medizinproduktehersteller können den wissenschaftlichen Fortschritt nutzen, um neue Märkte zu erschließen. Zudem können neue Software-Start-ups entstehen, indem sie Big Data über Diabetes nutzen.

Pate

  • Christian Pisetta – ESMT Berlin und Yale School of Management