Deutschland hat den Einsatz für eine offene, resiliente und geschlechtergerechte Gesellschaft zu einer der Prioritäten seiner G7-Präsidentschaft gemacht. In diesem Zusammenhang haben sich die G7 unter anderem der Frage gewidmet, wie die Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im Energiesektor erhöht werden kann. Denn der Energiesektor, dazu gehören u.a. Unternehmen der Energiewirtschaft, öffentliche Einrichtungen wie Ministerien und kommunale Betriebe, weist anhaltend geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Diese zeigen sich bei der Entlohnung, der energiebezogenen Ausbildung, dem Energiearbeitsmarkt und der Teilhabe an Entscheidungsfindungen. Die größten Barrieren am Arbeitsplatz im Energiesektor bestehen dabei für Frauen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind.
Gleichzeitig sind Frauen und andere marginalisierte Gruppen global in besonderem Maße von Energiearmut und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Daher spielen Gender Mainstreaming und die Erhöhung der Vielfalt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche und inklusive Energiewende. Ein Energiesektor, der sowohl die Geschlechterperspektive, als auch weitere soziale Kategorien bei seinen Strukturen und Maßnahmengestaltung berücksichtigt, wird auch positive Rückkopplungen auf die Genderdimensionen des Klimaschutzes haben.

Mit der Kampagne "Equal by 30" haben sich die G7-Staaten zu dem gemeinsamen Ziel bekannt, bis 2030 in ihren jeweiligen Energiesektoren für gleiches Entgelt, gleiche Führungsbeteiligung und Chancengleichheit zu sorgen. Mit der Umsetzung dieser Verpflichtung zeigen die G7 ihre Entschlossenheit, ihren Bürger:innen ein Grundrecht zu garantieren: Teilhabe und Chancengleichheit für alle. Indem sie sich zu diesem Ziel bekennen, erkennen die G7 auch die Gleichstellung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende an.

Während der deutschen G7-Präsidentschaft wurde der gemeinsame G7 Bericht zu Gendergerechtigkeit und Diversität im Energiesektor erarbeitet. Der Bericht sensibilisiert für die energiepolitische Relevanz von Geschlechtergerechtigkeit und dient als Bestandsaufnahme der G7 im Hinblick auf die „Equal by 30“-Kampagne. Als Input für diesen Bericht diente eine Umfrage unter den G7-Partnern, die die Situation und die Maßnahmen der jeweiligen Energieministerien in den Blick nahm.