Die Frühjahrs- und Herbstprojektionen bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens im Arbeitskreis "Steuerschätzungen". Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich bei der Aufstellung ihrer Haushalte an den projizierten gesamtwirtschaftlichen Eckwerten. Auch die Meldungen an die Europäische Union im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes werden auf Grundlage der Projektionen erstellt.

Die Bundesregierung projiziert die Wirtschaftsentwicklung in der kurzen und mittleren Frist sowie das Produktionspotenzial. Diese Schätzungen sind Grundlage für die Berechnung der Obergrenze der jährlichen Nettokreditaufnahme nach der Schuldenregel gemäß Artikeln 109 und 115 des Grundgesetzes. Frühere Projektionen finden sich im Archiv.

In der aktuellen Herbstprojektion rechnet die Bundesregierung mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um preisbereinigt 2,6 % im Jahr 2021 und 4,1 % im nächsten Jahr. 2023 wird ein Wachstum von 1,6 % erwartet.

Eckwerte der Herbstprojektion 2021

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland [1]Ist-Zahlen
2020
Herbst-
projektion
2021
Herbst-
projektion
2022
Herbst-
projektion
2023
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent,
soweit nicht anders angegeben
ENTSTEHUNG des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
BIP (preisbereinigt)-4,62,64,11,6
Erwerbstätige (im Inland)-0,80,01,00,5
BIP je Erwerbstätigen-3,82,63,01,1
BIP je Erwerbstätigenstunde0,40,21,20,7
nachrichtlich:
Erwerbslosenquote in Prozent (ESVG-Konzept) [2]3,63,43,03,0
Arbeitslosenquote in Prozent (Abgrenzung der BA) [2]5,95,75,14,9
VERWENDUNG des BIP in jeweiligen Preisen (nominal)
Konsumausgaben
Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck-5,33,39,03,5
Staat7,07,61,51,2
Bruttoanlageinvestitionen-0,97,47,34,8
Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen (Mrd. EURO)-23,71,61,93,7
Inlandsnachfrage-3,16,16,83,3
Außenbeitrag (Mrd. EURO)192,8187,4186,9190,9
Außenbeitrag (in Prozent des BIP) [7]5,75,34,94,9
Bruttoinlandsprodukt (nominal)-3,05,66,43,3
VERWENDUNG des BIP preisbereinigt (real)
Konsumausgaben
Private Haushalte und priv. Organisationen ohne Erwerbszweck-5,90,36,61,7
Staat3,53,6-0,5-0,3
Bruttoanlageinvestitionen-2,22,63,92,9
Ausrüstungen-11,25,54,54,0
Bauten2,51,43,22,2
Sonstige Anlagen1,01,54,63,0
Vorratsveränderung und Nettozugang an Wertsachen (Impuls) [3]-0,9 0,80,00,0
Inlandsnachfrage-4,02,54,31,6
Exporte-9,38,66,33,7
Importe-8,69,27,14,1
Außenbeitrag (Impuls) [3]-0,80,30,00,0
Bruttoinlandsprodukt (real)-4,62,64,11,6
Preisentwicklung (2015 = 100)
Konsumausgaben der privaten Haushalte [4]0,62,92,21,7
Inlandsnachfrage0,93,52,41,7
Bruttoinlandsprodukt [5]1,62,92,31,7
VERTEILUNG des Bruttonationaleinkommens (BNE)
(Inländerkonzept)
Arbeitnehmerentgelte-0,23,64,63,2
Unternehmens- und Vermögenseinkommen-10,214,38,23,5
Volkseinkommen-3,16,55,73,3
Bruttonationaleinkommen-3,55,46,63,4
nachrichtlich (Inländerkonzept):
Arbeitnehmer-0,50,31,20,4
Bruttolöhne und -gehälter-0,73,54,63,2
Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer-0,13,33,42,8
Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte0,82,53,83,4
Sparquote in Prozent [6]16,115,411,010,8

[1] Bis 2020 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: September 2021;
[2] Bezogen auf alle Erwerbspersonen;
[3] Absolute Veränderung der Vorräte bzw. des Außenbeitrags in Prozent des BIP des Vorjahres (= Beitrag zur Zuwachsrate des BIP);
[4] Verbraucherpreisindex; Veränderung gegenüber Vorjahr: 2020: 0,5%; 2021: 3,0%; 2022: 2,2%; 2023: 1,7%
[5] Lohnstückkosten je Arbeitnehmer; Veränderung gegenüber Vorjahr: 2020: 4,3%; 2021: 0,8%; 2022: 0,4%; 2023: 1,7%
[6] Sparen in Prozent des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte einschl. betrieblicher Versorgungsansprüche.
[7] Saldo der Leistungsbilanz: 2020: +6,9%; 2021: +6,6%; 2022: +6,5%; 2023: +6,4%;