Durch den Zukunftsfonds des Bundes wird das Venture Capital-Ökosystem in Deutschland deutlich gestärkt, zumal der Zukunftsfonds zusätzlich privates Kapital für Investitionen in diesem Marktsegment mobilisieren wird. Um die öffentlichen Gelder marktgerecht zu investieren, werden die Gelder bei allen Bausteinen des Zukunftsfonds in Verbindung mit privaten Investoren investiert – d.h. zu den gleichen Konditionen, zu denen auch die privaten Anleger investieren (sog. „pari passu“–Prinzip). Im Wagniskapital-Markt sind in der Regel längere Phasen für die Einwerbung von Investitionsmitteln üblich und auch die anschließenden Investmentphasen belaufen sich meist auf fünf Jahre oder mehr. Die Gelder werden daher sukzessive und nach Bedarf des Marktes investiert.

Der DeepTech Future Fonds (DTFF) wurde durch die neue Bundesregierung im Rahmen der Start-up-Strategie in „DeepTech & Climate Fonds“ umbenannt, um eines der Förderziele noch mehr in den Fokus zu rücken. Als Anker-Investor finanziert der Fonds zusammen mit langfristig orientierten Investorinnen und Investoren Deep-Tech-Unternehmen mit innovativen Technologien und dem Potenzial, in die Weltspitze aufzusteigen. Dabei liegt ein Fokus auf Investitionen in Climate-DeepTech-Unternehmen, die das Ziel verfolgen, durch eine effiziente Ressourcenverwendung die Klimaschutzziele zu erreichen und den Weg in eine klimaneutrale, ressourcenschonende Zukunft zu ebnen.

Der Zukunftsfonds verfolgt eine langfristige Investitionsperspektive bis ins Jahr 2030. Die ersten Module des Zukunftsfonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen bis Ende 2030 von rund sieben Milliarden Euro sind im Jahr 2021 gestartet. Dazu zählen z.B. zwei Instrumente für großvolumige Wachstumsfinanzierungen (GFF EIF Wachstumsfazilität, ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität). Bis zur Jahresmitte 2022 wurden Investitionszusagen in Höhe von knapp 0,6 Milliarden Euro gegeben.

Die Mittel aus den verschiedenen Zukunftsfonds-Modulen können erst nach einer sorgfältigen Investitionsprüfung zugesagt werden. Wann die Wagniskapital-Fonds und Start-ups die zugesagten Mittel abrufen, entscheiden diese ihrer Investitionstätigkeit entsprechend selbst.

Mit der Umsetzung weiterer Bausteine und ihrer Etablierung am Markt ist mit weiteren Investitionen aus dem Zukunftsfonds zu rechnen.

Die Wagniskapitalfonds müssen im Rahmen ihrer Mittelakquise zukünftigen Investoren in ihre Fonds umfangreiche Unterlagen zur Prüfung bereitstellen. Die Prüfung der Investition durch die KfW Capital in einen Wagniskapitalfonds aus Mitteln des Zukunftsfonds findet im Rahmen einer marktüblichen sorgfältigen sog. Due-Diligence-Prüfung statt.

So wird u.a. bewertet, wie erfolgversprechend die Investitionsstrategie eines Wagniskapitalfonds ist und welche Erfahrungen und Erfolge die Personen aus dem Management des Fonds vorweisen können. Zusätzlich wird z.B. auch die Einhaltung der sog. ESG-Standards („Environment, Social, Governance“) bewertet, d.h. die Berücksichtigung von Umweltfaktoren, sozialen Aspekten und transparenter, guter Unternehmensführung.

Nur mit diesem ausführlichen Prüfprozess können die Chancen und Risiken einer Beteiligung der KfW Capital an einem Wagniskapitalfonds angemessen bewertet werden.