Zukunftskonferenz für eine resiliente Versorgung im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis

© Priska Lang

Wie kann man die regionale Grundversorgung resilienter machen? Wo liegen die besonderen Herausforderungen und Chancen vor Ort? Wie funktioniert gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften? Diese und viele weitere Fragen standen im Fokus der Zukunftskonferenz „Kooperatives Wirtschaften“, die im Sommer 2023 im nordhessichen Werra-Meißner-Kreis stattfand. Die Konferenz wurde im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunft Region“ durch das geförderte Projekt REALLABOR_WMK organisiert. Das Vorhaben hat es sich zum Ziel gesetzt, eine resiliente regionale Versorgung aufzubauen und weiterzuentwickeln. 90 Akteure aus Politik, Forschung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft entwickelten auf der Konferenz Projektideen, die sich für eine Erprobung in sogenannten Reallaboren eignen. Diese Projektprototypen sollen im kleinen Rahmen erprobt und evaluiert werden und insbesondere die Grundversorgung in den Bereichen Wohnen, Energie und Ernährung adressieren.

Zukunftskonferenz ermöglicht Austausch zwischen Forschenden und regionalen Akteuren

Das Beratungsunternehmen Myzelium informierte die Teilnehmenden zunächst über die Vorteile des kooperativen Wirtschaftens für die Resilienzfähigkeit. In den anschließenden Workshops bildeten Vorträge von Fachreferenten und einer studentischen Forschungsgruppe der Universität Kassel die Grundlage für die folgende Gruppenarbeit, die sich mit den Herausforderungen in den verschiedenen Themenfeldern und der Entwicklung von Projektideen befasste.

Während der Mittagspause konnten die Teilnehmenden über den „Markt der Möglichkeiten“ flanieren, bei dem verschiedene Aussteller und Initiativen an Ständen zum Austausch einluden. In der „Traumwerkstatt“ am Nachmittag wurden Ideen für eine ganzheitliche Versorgung für das Jahr 2043 gesammelt. Die insgesamt über 800 Träume wurden geclustert und im Abschlussdokument „ausführliche Ernte“ zusammengefasst.

Zukunftskonferenz für eine resiliente Versorgung im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis

© Robin Dirks

Zukunftskonferenz für eine resiliente Versorgung im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis

© Robin Dirks

Künstlerische Methoden für die Versorgung der Zukunft

Ein besonderes Highlight der Konferenz war das Chorprojekt „Zukunftsmusik“: Zum Auftakt der Veranstaltung sang der Chor das Lied „Abschied von Walde“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, welches im Lauf des Tages weiterentwickelt wurde. Am Abend wurde eine neue Version des Liedes aufgeführt, das die Themen der Zukunftskonferenz aufgriff. Für die Kunstausstellung „Holles Wirtschaft“ waren drei Künstlerinnen eine Woche durch den Kreis gereist mit der Frage „Wie kann zukunftsfähige Versorgung aussehen?“ Mit künstlerischen Methoden wurden regionale Mythen und Landschaftseindrücke verarbeitet und auf der Konferenz ausgestellt.

Am zweiten Tag wurden die Ideen konkretisiert. Die so entstandenen Projekte wurden anschließend zu einer Erstberatung eingeladen, um eine Bedarfsanalyse durchzuführen und über die weitere Begleitung durch das Reallabor-Team zu entscheiden.

Die Konferenz soll den Auftakt bilden zu einem kontinuierlichen Austausch über Zukunftsfragen in der Region; die so entstandenen Projekte sollen weiterverfolgt werden. Für die verschiedenen Themenschwerpunkte von Gemeinschaftlichem Wohnen bis zur Ernährungswende soll es künftig weitere Möglichkeiten zum Dialog geben.