Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert mit 16,66 Millionen Euro die Entwicklung eines ganzheitlichen Recyclingansatzes für Lithium-Ionen-Batterien. Im Rahmen des Projekts wird eine Pilotanlage errichtet, die eine effiziente Kreislaufwirtschaft von Batteriematerialien ermöglichen soll. Der Bescheid für das Projekt „LiBinfinity“ wurde heute überreicht. Die Summe geht an ein Konsortium um die Licular GmbH. Projektpartner sind die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG, die Primobius GmbH, die SMS group GmbH, die Technische Universität Clausthal, das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und die Technische Universität Berlin. Die Förderung ist Teil der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ des BMWK.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „Bei der Batterieproduktion sind geschlossene Rohstoffkreisläufe unser Ziel: Antriebsbatterien sollen nach der ersten Nutzung im Auto weiterverwendet und am Produktende recycelt werden. Das steigert den ökologischen Nutzen der Elektromobilität, mindert Europas Rohstoffabhängigkeiten und trägt sozialen Belangen in der Wertschöpfungskette Rechnung. Um dies zu erreichen, sind der Aufbau von Recyclingkapazitäten und die Entwicklung innovativer Verfahren zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Lithium-Ionen-Batterien zentral – und beides fördern wir mit diesem Projekt.“

Batteriezellen „Made in Europe“ sollen sich am Weltmarkt vor allem auch durch eine hohe Nachhaltigkeit absetzen: Nachnutzung, Entsorgung und Recycling müssen daher bei der Entwicklung und Produktion von vornherein mitgedacht werden. Im BMWK-geförderten Projekt "LiBinfinity" wird ein mechanisch-hydrometallurgisches Verfahren entwickelt, das vollständig auf energieintensive Prozessschritte verzichtet. Es wird ein vollumfänglicher Ansatz erarbeitet - von der Entwicklung von Logistikkonzepten bis hin zur Reintegration von Rezyklat in den Lebenszyklus der Batterie. Mit einer Recycling-Pilotanlage wird der Ansatz in eine prototypische Anwendung gebracht. Die Pilotanlage entsteht am Mercedes-Benz-Standort Kuppenheim und wird eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen haben.

Die von der EU Kommission vorgeschlagenen Zielvorgaben im Rahmen der EU-Batterie-Regulierung (welche derzeit noch im europäischen Trilogverfahren abgestimmt wird) werden zu umfangreichen Investitionen in neue Recyclingkapazitäten und -technologien führen. Ab 2031 sollen beispielsweise Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien gelten. Das bedeutet, dass bei der Neuproduktion von Lithium-Ionen-Batterien eine bestimmte Mindestmenge an recyceltem Kobalt, Lithium und Nickel eingesetzt werden muss.

Im Rahmen der Maßnahme mit dem Langtitel „Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ fördert das BMWK insgesamt knapp 40 Forschungsverbünde mit rund 200 Teilvorhaben. Dafür stehen insgesamt Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro zur Verfügung. Schwerpunkte der Fördermaßnahme sind die Themenkomplexe Batterie- Nachhaltigkeit und Recycling, digitalisierte Batterieproduktion, Test, Zertifizierung und Qualitätssicherung von Batterien sowie Anwendung neuer Batteriezelltechniken. Sie flankiert die beiden Batterie-IPCEI (Important Projects of Common European Interest), mit denen das BMWK die Batteriezellproduktion in Deutschland fördert.

Ein Thesenpapier „Batterie-Nachhaltigkeit“ des BMWK finden zu Sie hier.