Photovoltaikanlage zu Pilotausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen; Quelle: BMWi/Holger Vonderlind

© BMWi/Holger Vonderlind

Mit dem Reallabor JenErgieReal werden in Jena neue Lösungen für eine ganzheitliche und nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung im urbanen Raum aufgezeigt Die intelligente Kopplung der verschiedenen Akteure im Energiesystem der Großstadt ermöglicht eine flexible, netzdienliche Steuerung der Lasten im Stromnetz. Mit der feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheids am 04.11.2022 in Jena durch Herrn Christian Maaß, Abteilungsleiter Energiepolitik, Wärme, Wasserstoff und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist das Reallabor der Energiewende offiziell gestartet.

Der Parlamentarische Staatssekretär des BMWK Stefan Wenzel sagte im Vorfeld des Termins: „Mit JenErgieReal fördert das BMWK ein Reallabor in Ostdeutschland, das darstellen soll, wie die Transformation urbaner Energiesysteme und die nachhaltige Versorgung von Städten mit Strom und Wärme gelingen kann.

Durch smarte Sektorkopplung ist Jena eine Blaupause für urbane Energiesysteme in ganz Deutschland. Die Reallabore der Energiewende leisten einen entscheidenden Beitrag zur technologischen Umsetzung der Energiewende und verhelfen vielversprechenden Ideen Marktreife zu erreichen. Mit den Reallaboren, wie auch in Jena werden wichtige Bausteine für große industrielle Investitionsanstrengungen in nachhaltige Technologien gelegt.“

Für JenErgieReal werden elektrische Großspeichersysteme sowie Photovoltaik- und Solarthermieanlagen strategisch in Jena verteilt und über eine virtuelle Plattform verbunden. Die Standorte bilden dabei verschiedene Sektoren des Energiesystems der Stadt ab. Quartiersspeicher sowie netzdienliche Speicher werden mit Ladesäulen oder Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert, Elektrofahrzeuge als kurzzeitige, bewegliche Energiespeicher sowie ein Gewerbespeicher zur Schnellladung in das System integriert. Die beim Schnellladeprozess entstehenden Wärmeverluste werden nutzbar gemacht und in einem dezentralen Wärmesystem zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden neben den technischen Aspekten des Reallabors Verbesserungspotentiale der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingen abgeleitet und die gesellschaftlichen und sozialen Aspekte einer zukunftsgerechten, integrierten Stadtentwicklung mitbetrachtet.

Insgesamt fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die ausführenden Partner von JenErgieReal – Stadtwerke Jena Netze GmbH, Stadtwerke Energie Jena Pößneck, jenawohnen GmbH, Metrona Union GmbH, Stadt Jena, AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Westsächsische Hochschule Zwickau – mit rund 20,56 Millionen Euro.

In den Reallaboren werden Innovationsprojekte im Industriemaßstab umgesetzt, um den Transfer von neuer Technologie und Verfahren für die Energiewende in die Praxis zu beschleunigen. Die Reallabore der Energiewende sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms, mit dem die Bundesregierung Unternehmen und Wissenschaft bei der Entwicklung zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt.