Deutsch-Dänische Zusammenarbeit in europäischer Industriepolitik: Bødskov besucht Habeck in Berlin

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Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, und Morten Bødskov, dänischer Minister für Industrie und Unternehmen, besprechen heute in Berlin über die weitere Zusammenarbeit bei der Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, dem Bürokratieabbau und der klimafreundlichen Transformation der Wirtschaft.

Bundesminister Habeck: Mit unserem nördlichen Nachbarn Dänemark arbeiten wir nicht nur in der Energie- und Klimapolitik, sondern auch in der europäischen Industriepolitik sehr eng und erfolgreich zusammen. Meinen Amtskollegen Morten Bødskov habe ich vor einem Jahr in Kopenhagen besucht – heute führen wir unseren vertrauensvollen Austausch in Berlin fort. Ich freue mich, gemeinsam Ideen für die künftige europäische Industriepolitik zu entwickeln. Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort Europa zu stärken und seine globale Wettbewerbsfähigkeit durch verbesserte Rahmenbedingungen zu sichern. Dem Green Deal Industrial Plan kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Er setzt die richtigen Prioritäten und bietet eine gute Grundlage für dringend notwendige gemeinsame Maßnahmen, die uns zu mehr industrieller Wettbewerbsfähigkeit und technologischer Souveränität bei den Klimatechnologien der Zukunft führen. Wichtig ist, den Net Zero Industry Act mit Leben zu füllen. So fördern wir die industrielle Produktion von Netto-Null-Technologien in Europa und helfen, notwendige Investitionen auszulösen für Wachstum und mehr Innovation. Insbesondere müssen wir Genehmigungsverfahren beschleunigen und unnötige Bürokratie abbauen.

Minister Bødskov: Ich freue mich sehr, heute erneut meinen deutschen Amtskollegen, den Vizekanzler und Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck zu treffen. Unser Treffen findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt. Denn Europa läuft Gefahr, den Kampf um grüne Jobs zu verlieren. Deutschland und Dänemark teilen nicht nur eine einzigartige Grenzregion mit großem Potenzial für den industriellen Wandel. Wir haben auch die gleiche Mission: Die EU muss wieder an die Spitze des globalen Wettbewerbs zurückkehren und wir müssen die Arbeitsplätze der Zukunft zu uns holen. Wir müssen Anreize für mehr private Investitionen setzen, Genehmigungsprozesse beschleunigen und die Belastungen für unsere Unternehmen verringern. Gemeinsam werden wir in einem nächsten Schritt der Europäischen Kommission dafür konkrete Lösungen vorlegen. Mit unserem heutigen Treffen unterstreichen wir die engen Beziehungen unserer beiden Länder und unseren gemeinsamen Einsatz für die Zukunftssicherung einer wettbewerbsfähigen EU.

Teil des heutigen Treffens der Minister ist auch ein Runder Tisch mit deutschen und dänischen Unternehmensvertretern, um sich über die Rahmenbedingungen für die Grüne Industrietransformation auszutauschen. Dabei steht im Fokus, wie der Ausbau der Windenergie und der Wasserstoffwirtschaft zur Erreichung der Klima- und Energiewendeziele und der dafür notwendige Hochlauf bei den Produktionskapazitäten für Windkraftanlagen, Elektrolyseure, Energieeffizienzlösungen und Produkten für die Wärmewende durch geeignete Rahmenbedingungen beschleunigt werden kann.

Abschließend besuchen beide Minister in Berlin die dänische Firma Novonesis aus dem Bereich Biotechnologien, um mögliche Synergien in diesem zukunftsweisenden Industriesektor und das Potential von Biotechnologien als treibende Kraft für den grünen Wandel auszuloten.

Dänemark ist unter den TOP 20 der deutschen Handelspartner. Das bilaterale Gesamthandelsvolumen betrug im Jahr 2022 36,5 Mrd. Euro.