Kanada und Deutschland richten gemeinsames Finanzierungsfenster für Wasserstoffexportprojekte ein Bild vergrößern

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, und sein kanadischer Amtskollege Jonathan Wilkinson, Minister für Energie und natürliche Ressourcen, haben heute eine Absichtserklärung zur Einrichtung eines gemeinsamen H2-Global-Finanzierungsfensters unterzeichnet.

Die Unterzeichnung ist Teil der deutsch-kanadischen Energie- und Wasserstoffpartnerschaft, um die Produktion und Abnahme von erneuerbarem Wasserstoff zu fördern. So soll mit der Unterzeichnung das in Deutschland erfolgreich gestartete Auktions-Finanzierungsmodell H2Global, um die Bereitschaft der kanadischen Regierung zur finanziellen Beteiligung an den Differenzkosten erweitert werden.

Bundesminister Habeck: „Wir begrüßen die Fortschritte in Kanada bei der Entwicklung mehrerer erneuerbarer Wasserstoff- und Ammoniakprojekte. Obwohl noch einige Herausforderungen bestehen, glauben wir, dass ein gemeinsames H2-Global-Finanzierungsfenster eine wichtige Rolle dabei spielen kann, die verbleibende Preislücke zu schließen. Damit fördern wir die Entwicklung von H2-Produktionskapazitäten mit dem Ziel die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu erhöhen.“

Seit der Gründung der deutsch-kanadischen Wasserstoffallianz im August 2022 gibt es große Fortschritte, mit mehreren geplanten Grünwasserstoffexportprojekten in Kanada und neuen Wasserstoff-Partnerschaften zwischen Deutschland und kanadischen Bundesländern (Neufundland und Labrador), Häfen und Unternehmen.

Die Unterzeichnung des H2-Global Memorandum of Understanding (MoU) fand im Rahmen der 1. bilateralen Wasserstoffabnehmerkonferenz der Handelskammer Hamburg statt, zu der die Minister kanadische Wasserstoffprojektentwickler und deutsche Wasserstoffabnehmer eingeladen haben. Die Konferenz bietet den teilnehmenden Unternehmen die Gelegenheit, die Gespräche über die Einrichtung eines transatlantischen Wasserstoff-Handelskorridors voranzutreiben und Herausforderungen und Hindernisse für die Umsetzung erster Projekte zu identifizieren. Um diese Herausforderungen genauer zu analysieren und Empfehlungen für politische Lösungen zu entwickeln, haben die Minister beschlossen, eine bilaterale Multi-Stakeholder-Task-Force einzurichten.

Beim „Doppelauktionsmodell" H2Global wird die Differenz zwischen zwei Preisen überbrückt: Der höhere Preis für Wasserstoff auf dem Weltmarkt und der niedrigere Preis, zu dem Wasserstoff regional weiterverkauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Im Namen einer Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung findet eine internationale Auktion für den Einkauf von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten statt. Das günstigste Angebot erhält einen langfristigen Bezugsvertrag. Die Anbieter erhalten damit Planungssicherheit für weitere Investitionen in die Wasserstoffproduktion. In einer zweiten Auktion werden die so beschafften Wasserstoffmengen an Abnehmer in der EU zu einem wettbewerbsfähigen Preis versteigert, die damit ihrerseits Planungssicherheit für Investitionen in den Wasserstoffeinsatz erhalten.

Die Konferenz wird in enger Zusammenarbeit mit dem Hamburger Senat für Wirtschaft organisiert.