Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Kompetenzzentrum innovative Beschaffung (KOINNO) haben heute anlässlich des „Tages der öffentlichen Auftraggeber“ herausragende Leistungen öffentlicher Auftraggeber und erstmals auch die Innovation eines Bieter-Projektes ausgezeichnet.

Beim Tag der öffentlichen Auftraggeber kommen Fach- und Führungskräfte aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch zusammen. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen im Vergaberecht sowie Best Practices für die Umsetzung von Innovationen in der öffentlichen Beschaffung.

Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für die Digitale Wirtschaft und Start-ups: Die innovative öffentliche Beschaffung bietet große Möglichkeiten, um innovative Ideen in Deutschland zu unterstützen und weiter voranzubringen. Daher setzt sich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragte Kompetenzzentrum innovative Beschaffung seit mehr als zehn Jahren mit viel Engagement für dieses wichtige Thema ein. Zugleich lebt die innovative öffentliche Beschaffung von einem regen Austausch zwischen Beschaffer- und Anbieterseite, und der heutige Tag der öffentlichen Auftraggeber bietet hierfür ein ideales Forum. Ich freue mich daher sehr darüber, dass das BMWK hierüber auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft innehat. Zugleich möchte ich den heutigen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich gratulieren. Sie haben mit ihren Beschaffungsvorgängen und Produkten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was innovative Beschaffung in der gelebten Praxis zu Leisten vermag.

Im Bereich der Beschaffung von Innovationen und der Einführung innovativer Beschaffungsprozesse geht der Preis an die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes. Die BAM hat mit ihrem Projekt für den sicheren Betrieb von Wasserstoff- und Wasserstoff-Erdgas-Pipelines und der Beschaffung der Testplattform „ModuH2Pipe@BAM“ Pionierarbeit geleistet und ist damit Sieger des Awards „Innovation schafft Vorsprung 2024“.

Auf der Anbieterseite ging der KOINNO-Award „Ausgezeichnete Innovationen“ an ein Projekt, das die öffentliche Beschaffung auf partnerschaftliche Weise voranbringt. Gewinnerin ist die Open-Source-Plattform „HEIDI – Heimat Digital”. Sie ermöglicht es Kommunen und Landkreisen, Ihren Bürgerinnen und Bürgern auf innovative Weise digitale Services anzubieten und die Bürgerbeteiligung zu fördern.

Der „Tag der öffentlichen Auftraggeber“ wird jährlich durch das Kompetenzzentrum innovative Beschaffung und unter Schirmherrschaft des BMWK veranstaltet. Das Kompetenzzentrum wird dabei im Auftrag des BMWK durch den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) betrieben.

BAM unterstützt von der Entwicklung bis zur Marktreife
Für die Umsetzung des Projekts nutzte die BAM ein besonderes Beschaffungsmodell, das die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie berücksichtigte und genug Flexibilität bot, um technische Anforderungen während des Entwicklungsprozesses anzupassen. Die Auftragsvergabe erfolgte im Rahmen einer Innovationspartnerschaft. Diese Partnerschaftsform gilt speziell für die Entwicklung und Beschaffung neuer, noch nicht am Markt verfügbarer Lösungen. Ziel war es, eine langfristige Zusammenarbeit zwischen der BAM als öffentlichem Auftraggeber und dem Innovationspartner zu etablieren, um gemeinsam ein marktreifes Produkt zu entwickeln, und schrittweise weiterzuentwickeln.

HEIDI bündelt die Informationen und Angebote innerhalb einer Stadt übersichtlich und vereinfacht den Zugang zu städtischen Dienstleistungen damit erheblich. Über „HEIDI“ können die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise verschiedene Funktionen wie Termine bei Behörden, Aktionen in Vereinen oder die Bildung von Fahrgemeinschaften mit nur einem Login buchen. Ein weiterer Vorteil der Plattform ist ihre Flexibilität: Die Module können individuell für jede Kommune zusammengesellt und erweitert werden. Zudem können Unternehmen, Verwaltungen und Vereine über ein Content-Management-Tool Inhalte mit einem Upload gleichzeitig auf mehreren Plattformen veröffentlichen, da „HEIDI“ bestehende Social-Media-Plattformen integriert.

Weitere Infos zu den Gewinnerkonzepten: www.bme.de