Arbeiter in einem Werk stehen für Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe.

© Monty Rakusen/cultura/Corbis

Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe konnten nach der Stagnation im Februar zuletzt deutlich zulegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Bestellungen im März gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 3,6 % gestiegen. Die Nachfrage aus dem Ausland wuchs mit +4,7 % stärker an als die inländischen Aufträge, die um 2,0 % expandierten. Besonders stark fiel das Plus bei den Ordern aus dem Euroraum mit +8,0 % aus. Aber auch die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum nahmen um deutliche 2,8 % zu. Bereinigt um Großaufträge erhöhten sich die Ordereingänge insgesamt um 3,2 % gegenüber dem Vormonat.

In den meisten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes war im März eine positive Entwicklung zu verzeichnen, insbesondere in gewichtigen Bereichen wie Kfz/Kfz-Teile (+2,5 %), Maschinenbau (+5,3 %) und elektrische Ausrüstungen (+14,5 %). Rückläufig war der Verlauf nur bei Metallerzeugung und -erzeugnissen (-2,4 % bzw. -0,4 %), EDV und Optik (-1,2 %), Textilien (-3,0 %) sowie Papier und Pappe (-1,3 %).

Im ersten Quartal insgesamt verringerten sich die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vorquartal um 2,3 %. Dabei gingen die Ordereingänge aus dem Inland um 3,3 % und aus dem Nicht-Euroraum um 3,1 % zurück. Bei den Bestellungen aus dem Euroraum war dagegen eine leichte Zunahme um 0,3 % zu verbuchen.

Das Orderplus im März dürfte zum Teil auf Vorzieheffekte als Reaktion auf die angekündigten US-Zollerhöhungen zurückzuführen sein. Allerdings deutet die ebenfalls deutlich gestiegene Nachfrage der europäischen Nachbarn nach deutschen Investitionsgütern mit +12,8 % auf eine Belebung der Investitionstätigkeit hin. Trotz der hohen handelspolitischen Unsicherheit und der zuletzt gedämpften Geschäftserwartungen hat sich die Geschäftslage in der Industrie im ersten Quartal als insgesamt recht robust erwiesen. Vor dem Hintergrund der angekündigten und zum Teil temporär ausgesetzten US-Zollerhöhungen und der damit zusammenhängenden pessimistischeren Geschäftsaussichten ist allerdings eine erneute Abschwächung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf nicht auszuschließen.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 7. Mai 2025.