Für die Durchführung der Sanierungsarbeiten hat die Wismut GmbH auf der Grundlage umfangreicher und großflächiger Messungen sowie unter Einbeziehung nationalen und internationalen Know-hows Sanierungskonzepte erarbeitet. Dabei mussten ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte sowie Interessen der betroffenen Bundesländer, Kommunen, Landkreise und der Öffentlichkeit berücksichtigt werden.
Schwerpunkte der Sanierungstätigkeit waren bzw. sind die Stilllegung der Bergwerke (Flutung), die Verfüllung und Abdeckung des Tagebaurestloches Lichtenberg bei Ronneburg, die Umlagerung bzw. Vor-Ort-Sanierung von Halden, die Verwahrung von Schlammteichen, die Behandlung schadstoffbelasteter Wässer aus Gruben, Halden und Absetzanlagen, Demontage und Abbruch von Anlagen und Gebäuden, die Wiedernutzbarmachung kontaminierter Flächen. Die Durchführung und die Ergebnisse der Sanierungsarbeiten werden durch ein umfangreiches Umwelt-Monitoringsystem überwacht.
An die Sanierung schließen sich Langzeitmaßnahmen an: Pflege, Kontrolle und Reparatur von Abdeckungen, Behandlung von kontaminierten Flutungs- und Sickerwässern, Kontrolle und Sicherung von langfristig offen zu haltenden Grubenbauen, Umgebungsüberwachung (Monitoring), Beseitigung von Bergschäden sowie Datenmanagement und Dokumentation.
Die Gesamtkosten der Sanierung einschließlich der Langzeitaufgaben betragen ca. 8 Milliarden Euro. Bis Ende 2016 wurden insgesamt etwa 6,3 Milliarden Euro, davon 6 Milliarden Euro Zuwendungen aus dem Bundeshaushalt und 0,3 Milliarden Euro von Wismut erwirtschaftete Einnahmen ausgegeben. Im Jahr 2017 standen der Wismut GmbH Zuwendungen in Höhe von 218 Millionen Euro zur Verfügung. Darin eingeschlossen sind 8 Millionen Euro für die Sanierung sächsischer Wismut-Altstandorte und 89,2 Millionen Euro für die Beiträge zur Berufsgenossenschaft Rohstoffe, Chemische Industrie."
Gesetzliche Grundlagen für die Sanierungsarbeiten sind das Wismut-Gesetz, das Bundesberggesetz, das Atomgesetz, die Strahlenschutzverordnung sowie weitere wasserrechtliche und andere Umweltvorschriften. Alle Arbeiten der Wismut GmbH sind von den zuständigen Behörden zu genehmigen. Bisher wurden mehr als 9.000 Genehmigungsverfahren erfolgreich durchgeführt.
Bis Ende 2016 hat die Wismut GmbH über 80 Prozent der Sanierungsarbeiten erledigt. Nach heutiger Kenntnis werden diese nach 2028 abgeschlossen sein. Mit der Sanierung wurden und werden intakte Lebens- und Umweltbedingungen sowie Voraussetzungen für die Ansiedlung von Investoren und Arbeitsplätzen geschaffen. Sanierte Flächen werden vor allem für forst- und landwirtschaftliche sowie touristische Zwecke genutzt. Auf einigen Flächen sind Gewerbegebiete und Photovoltaikanlagen entstanden. Für die Kommunen entstehen gute Grundlagen für eine wirtschaftliche und regionalpolitische Entwicklung. So ist z. B. die vom Uranerzbergbau stark betroffene Gemeinde Bad Schlema in Sachsen heute wieder ein Kurort und in Ronneburg sind neue Landschaften entstanden. Über den Stand und die Ergebnisse der Sanierungsarbeiten wird in jährlichen Umweltberichten der Wismut GmbH berichtet.
Die Sanierung stellt zudem einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar: Mit ca. 1.000 Mitarbeitern ist die Wismut GmbH mit Sitz in Chemnitz nach wie vor ein großer Arbeitgeber in der Region und Auftraggeber für ortsansässige Unternehmen. Der Personalabbau seit 1990 (ca. 30.800 Beschäftigte) erfolgte bisher sozialverträglich.