Sicherheitskamera an einem Flughafen; Quelle: iStock.com/GeorgHanf

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Branchenskizze

Die zivile Sicherheitsindustrie ist eine heterogene und überwiegend durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) charakterisierte Branche. Sie entwickelt und verkauft Produkte, Technologien und technische Dienstleistungen, die insbesondere bei der Erfüllung ziviler Sicherheitsfunktionen Verwendung finden. Dies beinhaltet Bereiche vom Grenzschutz und der Katastrophenvorsorge über die Absicherung von öffentlichen Infrastruktureinrichtungen und den Schutz gesellschaftlicher Großereignisse bis hin zu IT-Sicherheit und der Bekämpfung von organisierter Kriminalität und Terrorismus. Die Entwicklung der zivilen Sicherheitsindustrie verläuft seit Jahren sehr positiv und ist durch gute Wachstumsraten und -perspektiven gekennzeichnet.

Die Verteidigungsindustrie ist auf Produkte, Verfahren und technische Dienstleistungen spezialisiert, die für militärische Zwecke konstruiert oder angepasst sind. Sie ist im Gegensatz zur Sicherheitsindustrie teilweise von Großunternehmen (sogenannten Systemhäusern) und teilweise von zahlreichen mittelständischen Zulieferern geprägt.

Eckdaten/ Branchenkonjunktur

Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie stellt eine Querschnittsbranche dar. Die Produktion findet in verschiedenen Wirtschaftszweigen statt. Sehr häufig treten in diesem Bereich Unternehmen mit sowohl zivilem als auch militärischem Produktionszweig auf. In statistischen Erhebungen finden sich deshalb keine Zahlen und Listen von in dieser Branche tätigen Firmen. Einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Auftrag gegebenen Analyse der strukturellen Lage der Verteidigungsindustrie in Deutschland zufolge beschäftigte die Branche im Jahr 2015 in Deutschland direkt und indirekt etwa 112.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von knapp über 21 Milliarden Euro.

Studie zur strukturellen Lage der zivilen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland

Das BMWK hat Ende 2021 eine Studie zur strukturellen Lage der zivilen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland in Auftrag gegeben. Sie soll die grundlegenden Kennzahlen, Strukturen, Produkte und Märkte sowie Perspektiven und Chancen der zivilen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland untersuchen.

Strategiepapier zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Im Februar 2020 hat die Bundesregierung ein Strategiepapier zur Stärkung der Sicherheits-und Verteidigungsindustrie beschlossen. Industrielle Kernfähigkeiten und strategisch relevante Entwicklungskapazitäten sollen dadurch erhalten und gefördert werden. In dem Papier wird das sicherheits- und verteidigungspolitische Umfeld mit seinen Besonderheiten thematisiert, die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Industrie abgeleitet, nationale Schlüsseltechnologien definiert sowie bestehende und geplante Dialogformate mit Industrie, Verbänden, Gewerkschaften und weiteren Stakeholdern dargestellt.

Weiterführende Informationen zum Strategiepapier finden Sie hier.

Exportinitiative: Auslandsmärkte für deutsche Sicherheitstechnologie erschließen

Die Exportinitiative „Zivile Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen" – seit 2012 - ist Bestandteil des KMU-Markterschließungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziel der Initiative ist die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen zivilen Sicherheitsindustrie durch eine zielgerichtete Exportflankierung. Der Fokus liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Sitz in Deutschland.

Die Förderung durch die Exportinitiative kommt den Unternehmen indirekt zugute und richtet sich nach der Art der jeweiligen Maßnahme. Sie erfolgt insbesondere durch die Vermittlung von fach- und länderbezogenen Informationen und Spezialwissen, der Beratung auf der Grundlage von zielmarktbezogenen Branchenprofilen sowie länderspezifischen Marktinformationen und -analysen und der Vorbereitung und Durchführung von Geschäftstreffen.

Die Auswahl der Zielmärkte trägt neben dem Marktpotenzial insbesondere auch sicherheitspolitischen Erwägungen Rechnung. Deutsche Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen können einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der regionalen Sicherheitslage leisten. Bei der Bestimmung von Zielländern finden zudem projektbezogene Aktivitäten wie Infrastrukturbaumaßnahmen (bspw. Bau von Flughäfen, Häfen, Eisenbahnen oder Energieversorgungsanlagen) und gesellschaftliche Großereignisse (bspw. Sportturniere) Berücksichtigung, die häufig eine erhebliche Systemintegrationsfähigkeit erfordern.

Weiterführende Informationen zur Exportinitiative Zivile Sicherheitstechnologien und –dienstleistungen, sowie allgemein zum KMU-Markterschließungsprogramm des BMWK finden Sie hier.

Alle Projekte werden auf der IX-POS Website veröffentlicht. Hier können Sie eine Übersicht über alle Projekte insgesamt erhalten und diese auch bezüglich bestimmter Kriterien selektieren. Darüber hinaus können alle Zielmarktanalysen der laufenden und vergangenen Projekte hier angesehen werden.