Icon Digital Aeronautics and Space Collaboration Labs

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Die Arbeitsprozesse im Luft- und Raumfahrtumfeld entlang des gesamten Produktlebenszyklus eines Luft- oder Raumfahrzeuges (z.B. Flugzeug, Satellit oder Lander) müssen langfristig digita-ler und damit wettbewerbsfähiger werden. Hierzu ist es beispielsweise notwendig, bestehende Prozesse mit Virtual bzw. Augmented Reality (AR/VR) Technologie und Echtzeitsimulationen zu verknüpfen, um luft- und raumfahrttechnische Handlungsoptionen in einem sicheren, virtuellen Umfeld in kürzester Zeit zu betrachten und zu bewerten.
  • Woran scheitert es momentan? Bestehende Firewalls, interne Softwarenutzungsregeln, Daten-formate, Reglementierungen, Rechte und Bestimmungen lassen den optimalen Datenaustausch nicht zu. Selbst innerhalb einer Institution, egal ob kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Großunternehmen oder Forschungseinrichtung, können die verschiedenen Daten nicht hinreichend miteinander kombiniert, ausgetauscht oder aggregiert werden.
  • Welche Anforderungen der Branche können zukünftig durch die kollaborative Plattform DASCLab unterstützt werden? In der Branche besteht der Bedarf vorhandene Kollaborationshindernisse innerhalb eines Konsortiums abzubauen. Ebenso stellen der Umgang mit Zugriffs- und Verwer-tungsrechten von Daten, sowie deren abgeleitete Arbeitsergebnisse, eine entscheidende Hürde dar. Eine weitere Herausforderung liegt in der Bereitstellung und Verknüpfung von Daten aus inhomogenen IT-Systemen mit unterschiedlichsten Schnittstellen und Formaten der einzelnen Akteure. Gleichzeitig muss die Datensouveränität entlang des gesamten Produktlebenszyklus gewahrt werden. Ein weiteres Ziel liegt im Schaffen und Etablieren von übergreifenden Ar-beitsumgebungen und Prozessen. Diese benötigen neben einer durchgängigen Engineeringum-gebung auch die Einbindung von intelligenten digitalen Assistenten zur Optimierung, Diagnose, Modellierung und Simulation. Hierbei sollen insbesondere KI-Methoden und Virtual bzw. Aug-mented Reality (VR/AR) Anwendungen eingesetzt werden.
  • Wo steht das Projekt aktuell? Derzeit bietet DASCLab die Möglichkeit, dass sich Interessierte über die verschiedenen Projekte und Aktivitäten informieren und mit anderen Akteuren in Kon-takt treten können. In einem nächsten Schritt sollen erste Ideen umgesetzt und ein physikali-sches digitales Labor zu Test- und Demonstrationszwecken aufgebaut werden.
Infografik: Digital Aeronautics and Space Collaboration Labs

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Unter Berücksichtigung des GAIA-X Konzeptes ist es geplant, eine eigene kollaborative Cloud basierte Plattform für Luft- und Raumfahrtakteure bereitzustellen. Dadurch sollen neue Vernet-zungsmöglichkeiten mit anderen GAIA-X Use Cases und Hubs innerhalb Deutschlands und Euro-pas entstehen. Durch einen gesicherten Austausch von Informationen und Daten, über die zu-künftigen GAIA-X-Infrastrukturen, bieten sich neue Kooperationsmöglichkeiten und Geschäfts-felder, die aktuell in dieser Form nicht vorhanden sind.
  • GAIA-X wird folgende Mehrwerte für die Luft- und Raumfahrt Use Cases bieten: Datenhoheit, Autorisierung und Datennutzungskontrolle, einheitliche Schutzklassen und Semantiken, Schaf-fung von rechtskonformen Vereinbarungen und Schutzrechten (IPR), Identitätsmanagement, Si-cherheitskonzepte und Security Management Systeme. Um Cyber-Bedrohungen wirkungsvoll abzuwehren ist Cybersecurity unabdingbar und wird den Aufbauprozess des DASClabs maßgeb-lich bestimmen.
  • GAIA-X kann einen Lösungsweg für die beschriebenen Herausforderungen bieten und somit die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Branchen erhöhen. Eine eigene individuelle Umsetzung, ohne die GAIA-X-Initiative, wäre sehr personal-, zeit- und kostenaufwändig.
  • GAIA-X kann den schnellen Auf- und Ausbau von neuen Services und Diensten in der Luft- und Raumfahrt auf europäischer Ebene ermöglichen. Die Nutzung der Plattform wird für alle Akteure attraktiv sein, da gerade in der Luft- und Raumfahrt ein hohes Maß an Sicherheit bezüglich des Datentransfers, der Schutzrechte, Redundanzen etc. umgesetzt werden muss. KMU haben oft-mals nicht die Kapazitäten, die geforderten Vorgaben von großen Unternehmen und nationalen sowie internationalen Behörden umzusetzen. Das DASClab soll zukünftig die Eintrittshürden sen-ken und sichere Kollaborationsmöglichkeiten für KMU auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene schaffen.

Paten

  • Hauke Ernst – Airbus Defence and Space GmbH
  • Stefan Winkler – Ariane Group GmbH
  • Barbara Cembella - AVIASPACE BREMEN e.V.
  • Inis Ehrlich – Bremer KI-Transfer-Zentrum
  • Birgit Suhr – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
  • Tom Runge – DFKI Bremen
  • Barbara Imhof – Liquifer Space Systems GmbH
  • Edgar Schüber – logicline GmbH
  • Frederik Strehlow – neusta aerospace GmbH
  • Pascal Vermeer – OHB System AG
  • Udo Corleis – RADIUSMEDIA KG
  • Stefan Baumgart – Ubimax GmbH
  • Marco Witzmann – Valispace GmbH
  • Holger W. Oelze – ZARM Technik AG