Turbinengenerator zur Nutzung von Prozessgasen; Quelle: Deprag Schulz GmbH u. Co

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In kaum einem anderen Land nutzt die Wirtschaft Energie so effizient wie in Deutschland: Während die Leistung der Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugelegt hat, sank ihr Energieverbrauch um rund 10 Prozent. Der effiziente Umgang mit Energie ist auch einer der entscheidenden Bausteine bei der Energiewende: Bis 2020 soll der Energieverbrauch in Deutschland um ein Fünftel, bis 2050 sogar um die Hälfte sinken (gegenüber 2008).

Damit nichts verloren geht: Prozessgase nutzen

Um noch effizienter zu werden, lohnt es sich, aus sogenannten Prozessgasen Energie zu gewinnen. Sie entstehen zum Beispiel beim Transport von Erdgas: Das Gas wird mit hohem Druck durch viele Tausend Kilometer Pipelines aus den Förderländern nach Deutschland gepumpt. In den regionalen Verteilnetzen herrscht aber in der Regel ein weit geringerer Druck als in den Pipelines. Deswegen muss das Erdgas "entspannt", also sein Druck herabgesetzt werden. Die dabei frei werdende Druckenergie wird bisher nicht genutzt, sodass ein wertvoller Energieanteil verloren geht.

In großen Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken wird bereits heute Energie aus Prozessgasen zurückgewonnen, allerdings nur in einem Leistungsbereich zwischen 200 und 1.500 Kilowatt. Restenergie in kleineren Leistungsbereichen bleibt ungenutzt. Das bedeutet z. B., dass kleinere Gasmengen bislang nicht verwertet werden können. Da im Zuge der Energiewende mehr und mehr dezentrale Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke entstehen, macht es aber Sinn, Energie z. B. auch aus kleineren Gasmengen zurückzugewinnen.

Kompakt: Stromgewinnung auf kleinstem Raum 

Ein neuartiger Turbinengenerator macht genau das möglich: Er wandelt selbst kleine Mengen an Restenergie in elektrischen Strom um - und zwar in einem Leistungsbereich von 3 bis 50 Kilowatt. Der Generator ist kaum größer als ein Schuhkarton, vergleichsweise preiswert herzustellen und arbeitet besonders effizient.

Kleines Produkt, große Wirkung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die Entwicklung des Generators mit dem Förderprogramm ZIM-Solo unterstützt. Innovationen wie diese stellen sicher, dass Deutschland seine Vorreiterschaft im Bereich Energieeffizienz weiter stärkt, die Energiewende ein Erfolgsprojekt bleibt und auch das Klima geschont wird.

Faktenübersicht:

Produkt: DEPRAG Turbinengenerator ("GET Green Energy Turbine")
Unternehmen: DEPRAG SCHULZ GMBH u. CO., Amberg
Markteinführung: 2011
Förderung: ZIM-Solo
Fördersumme: 87.292 Euro
Förderzeitraum: September 2009 bis August 2011