Länderporträt -

Litauen

Einleitung

Litauen ist ein Staat in Osteuropa und erstreckt sich über 65.290 km². Die Hauptstadt Litauens ist Vilnius. Aktuell leben ca. 2,86 Millionen Menschen in Litauen. Die Amtssprache ist Litauisch. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2023 auf 73 Mrd. EUR geschätzt.

Stadtbild mit Blick auf das Finanzviertel mit modernen Gebäuden, Fluss und Brücke während des Sonnenuntergangs in Vilnius, Litauen. Bild vergrößern

Vilnius, gelegen an der Neris, ist die Hauptstadt und größte Stadt Litauens.

© Adobe Stock / rh2010

Litauens Weg in die Europäische Union (EU)

Seit dem 1. Mai 2004 ist Litauen Mitglied der EU. Dem Beitritt stimmten über 91% der Wählerinnen und Wähler zu.

Nationalflagge Litauens und Karte mit Litauen in der Europäischen Union.
Steckbrief

Litauen

(amtlich: Republik Litauen; Litauisch: Lietuvos Respublika)

Bevölkerung2,86 Mio.
Fläche65.290 km²
HauptstadtVilnius
AmtsspracheLitauisch
BIP pro Kopf (2023)25.070 (Ø EU27: 37.610 )
WährungEuro

Historische Daten

1

11.03.1990

Erklärung der Unabhängigkeit von der Sowjetunion

2

06.09.1991

Anerkennung der Unabhängigkeit durch die Sowjetunion

3

08.12.1995

Beantragung der EU-Mitgliedschaft

4

16.04.2003

Unterzeichnung des Beitrittsvertrages in Athen

5

seit 01.05.2004

Mitglied der Europäischen Union

21.03.2024 - Länderporträt -

Entwicklung Litauens seit dem EU-Beitritt 2004

Entwicklung Litauens seit dem EU-Beitritt 2004

Litauen führte zum Jahresbeginn 2015 den Euro als Zahlungsmittel ein und ist seit Dezember 2007 Teil des EU-Schengenraums. Die EU-freundliche Haltung in Litauen wird durch anhaltend hohe Zustimmungswerte (auch zum Euro) von über 70 % der Bevölkerung belegt. Prioritär sind für Litauen Erhalt und Festigung der Europäischen Union. Außerdem legt Litauen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarstaaten.

Beziehungen zwischen Litauen und Deutschland

Litauen und Deutschland pflegen enge und freundschaftliche Beziehungen. Es besteht ein regelmäßiger Austausch auf allen politischen Ebenen und eine enge Zusammenarbeit bei aktuellen politischen Themen, derzeit insbesondere im Bereich der Energiepolitik.

In der Rangliste der deutschen Handelspartner 2022 liegt Litauen bei Importen auf Rang 47 und bei Exporten auf Rang 43, beim Gesamtumsatz auf Rang 45. Deutschland lag 2022 mit 11,6 % der Gesamteinfuhr auf Rang 2 der Hauptlieferländer, nach Polen mit 11,7 % und auf Rang 3 der Hauptabnehmerländer mit 7,9% der Gesamtausfuhr, nach Lettland (12,8 %) und Polen (9,1 %).

Wichtigste deutsche Exportprodukte nach LitauenWichtigste Importprodukte für Deutschland aus Litauen
Kfz- und Teile18,9%Nahrungsmittel13,4%
Chemische Erzeugnisse13,4%Chemische Erzeugnisse11.3%
Maschinen13,4%Möbel- und teile10,0%

(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)

Nach Angaben der Bundesbank existierten 2021 in Litauen 103 deutsche Unternehmen mit 18.000 Mitarbeitenden und 3,2 Mrd. Euro Jahresumsatz. Große deutsche Unternehmen stammen z.B. aus dem Einzelhandelssektor oder dem Produktionssektor. Deutschland gehört neben den nordischen Ländern und Polen zu den größten Investoren. 2021 wurden insgesamt ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 26 Mrd. Euro in Litauen getätigt, davon 1,3 Mrd. von deutschen Investoren. Litauen wird von deutschen Unternehmen als potentieller Investitionsstandort in den Blick genommen. Insbesondere große Projekte wie „Rail Baltica“, machen Litauen zu einem attraktiven Investitionsstandort. Rail Baltica ist eines der größten Schienenbauprojekte Europas und wird Estland, Lettland, Litauen über Polen mit Europa näher verbinden. Auf ca. 870 km Trasse und zwei Gleisen sollen bis 2030 Estland, Lettland und Litauen an das bestehende europäische Bahnnetz angebunden werden.

Litauische Wirtschaft

Wichtigste litauische Wirtschaftszweige (2022)Wichtigste litauische Exportgüter (2023)
Bergbau/Industrie21,4%Chemische Erzeugnisse14,4%
Handel/Gaststätten/Hotels17,3%Nahrungsmittel14,2%
Transport/Logistik/Kommunikation15,8%Petrochemie12,0%

(Quelle: GTAI 04/2024)

Impressionen aus Litauen

Wasserburg Burg Trakai, eine Burg umgeben von Wasser mit einer Brücke als Zugang

Burg Trakai

Spätmittelalterliche Wasserburg und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten

Öffnet Einzelsicht
Freiheitsallee (Laisves aleja) mit Kirche des Erzengels Michael

Kaunas, Europäische Kulturhauptstadt 2022

Freiheitsallee (Laisves aleja) mit Kirche des Erzengels Michael

Öffnet Einzelsicht
Ufer vor blauem Himmel mit Wolken; das Naturschutzgebiet Nagliai bei Nidden in Litauen auf der Kurischen Nehrung

Kuhrische Nehrung (Kuršių nerija)

Die fast 100km lange Landenge trennt das Kurische Haff von der Ostsee und ist UNESCO-Weltnaturerbe

Öffnet Einzelsicht

Energie- und Klimapolitik

Litauens Energiemix besteht aus ca. 38% Öl, 26% Gas, 23% Biomasse und je 2% Erneuerbare Energien/Kohle. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Energieproduktion liegt derzeit bei über 20% und soll bis 2030 auf 45% steigen. Im Jahr 2050 soll er 80% betragen. Litauen will zudem langfristig auf sauberen Kraftstoff umsteigen und den Verbrauch von konventionellen Kraftstoffen (Benzin und Diesel) in den Städten reduzieren. Windenergie soll hierbei mit 55% im Jahr 2030 bzw. 65% im Jahr 2050 wichtigste Technologie sein. Darüber hinaus sollen u.a. Sonnenenergie und Biokraftstoff (14%), Wasserkraft (4%) und Biogas (2%) genutzt werden. Durch den weiteren Ausbau von Biokraftwerken und Müllverbrennungsanlagen soll der Anteil an Erneuerbaren Energien auch im Wärmesektor wachsen (70% in 2020, 90% in 2030, 100% in 2050).

Zudem hat das litauische Parlament ein Gesetzespaket verabschiedet und den Weg zur Entstehung von Offshore-Windparks vor der Küste freigemacht. Diese werden eine Gesamtleistung von 1400 MW (2x700 MW) haben und würden bis zu einem Viertel des litauischen Strombedarfs sicherstellen. Die Anlagen werden voraussichtlich 2028/2030 in Betrieb gehen.

20 Jahre EU-Erweiterung 2004 | Alle Länder im Porträt