Länderporträt -

Ungarn

Einleitung

Ungarn ist ein Staat in Osteuropa, in dem ca. 9,6 Mio. Menschen leben. Die dortige Amtssprache ist Ungarisch, die Hauptstadt ist Budapest. Die Donau, der zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa mit einer Gesamtlänge von 2.857 Kilometern, teilt die Stadt in die beiden Stadtteile Buda und Pest. Diese werden durch die berühmte Kettenbrücke zu einer großen Stadt verbunden.

Panoramablick auf Budapest bei Nacht Bild vergrößern

Budapest, an der Donau gelegen, ist die Hauptstadt und größte Stadt Ungarns.

© monticellllo, Adobe Stock

Ungarns Weg in die Europäische Union (EU)

Nach dem Ende des kommunistischen Systems erklärte Ungarn die Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu einem der wichtigsten Ziele der ungarischen Außenpolitik. 1998 begannen die Beitrittsverhandlungen. 2002 bestätigte die EU-Kommission Ungarn, dass die Beitrittskriterien erfüllt seien. Ungarn hielt am 12. April 2003 ein Referendum über den Beitritt des Landes zur EU mit Zustimmungswerten von 83,8% ab und trat am 01. Mai 2004 der EU bei.

Nationalflagge Ungarn und Karte mit Ungarn in der Europäischen Union.
Steckbrief

Ungarn

(ungarisch offiziell: Magyarország)

Bevölkerung9,6 Mio.
Fläche93.030 km²
HauptstadtBudapest
AmtsspracheUngarisch
BIP pro Kopf (2023)20.480 € (Ø EU27: 37.610 €)
WährungForint

Historische Daten

1

23.10.1989

Ausrufung der Republik Ungarn

2

31.03.1998

Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen

3

16.04.2003

Unterzeichnung des Beitrittsvertrages in Athen

4

seit 01.05.2004

Mitglied der Europäischen Union

21.03.2024 - Länderporträt -

Entwicklung Ungarns seit dem EU-Beitritt 2004

Entwicklung Ungarns seit dem EU-Beitritt 2004

Seit Mai 2004 nimmt Ungarn auch am Schengener Abkommen teil. Die Kontrollen an den Grenzen wurden 2007 abgeschafft. Ungarn ist jedoch kein Mitglied der europäischen Währungsunion. Am 17. Dezember 2007 ratifizierte Ungarn als erster EU-Mitgliedsstaat den Vertrag von Lissabon. Ungarn wird im zweiten Halbjahr 2024 zum zweiten Mal nach 2011 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen.

Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland

Die bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn sind eng verflochten. Deutschland ist wichtigster Handelspartner für Ungarn: 2022 erster Rang bei Hauptlieferländern mit einem Anteil von 21,2%, gefolgt von Österreich (7,2%) und China (6,8%), sowie erster Rang bei Hauptabnehmerländern mit 25,2% vor Italien (5,7%) und Rumänien (5,3%).

Wichtigste deutsche Exportprodukte nach UngarnWichtigste Importprodukte für Deutschland aus Ungarn
Maschinen15,7%Elektrotechnik26,0%
Kfz und -Teile13,0%Kfz und -Teile16,9%
Elektrotechnik11,6%Maschinen16,8%

(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)

Ungarische Wirtschaft

Wichtigste ungarische Wirtschaftszweige (2022)Wichtigste ungarische Exportgüter (2022)
Bergbau/Industrie22,6%Elektrotechnik14,7%
Handel/Gaststätten/Hotels11,8%Kfz und -Teile14,6%
Transport/Logistik/Kommunikation10,6%Chemische Erzeugnisse12,1%

(Quelle: GTAI 04/2024)

Die ungarische Wirtschaft ist eine der am stärksten wachsenden innerhalb der EU. Für 2024 rechnet die Europäische Kommission mit einem Wachstum vom 2,4%. Die wichtigste Branche ist die Automobil- und Zulieferindustrie mit einem Anteil von ca. 26% an der Produktion des verarbeitenden Gewerbes (2020: 34 Mrd. Euro Umsatz).

Impressionen aus Ungarn

Abtei mit Balaton im Hintergrund

Balaton mit Benediktinerabtei Tihany

Das „Ungarische Meer“ ist der größte Binnensee und bedeutendste Steppensee Mitteleuropas

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Gulaschtop über Feuer

Gulasch

Ungarisches Nationalgericht

Öffnet Einzelsicht
Totale mit Blick auf eine Brücke. Im Hintergrund die Stadt Veszprém.

Veszprém

Eine der ältesten Städte Ungarns und Europäische Kulturhauptstadt 2023

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Energie- und Klimapolitik

Der Strommix in Ungarn ist von Kernkraft geprägt (2023: 48,6%; Erdgas: 21,1%; Solar: 14,2%; Braunkohle: 7,8%). Der Anteil der Erneuerbaren Energien liegt bei insgesamt 16,5%. (Quelle: Statista). Aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit ist Ungarn auf Energieimporte angewiesen. Zwischen 80-85% des ungarischen Bedarfs an Erdgas wird jährlich importiert.

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