Länderporträt -

Malta

Einleitung

Die Republik Malta ist ein Inselstaat im Mittelmeer, zwischen Italien und Tunesien gelegen. Hauptinsel ist Malta mit etwa 246km² – das maltesische Archipel umfasst noch zwei weitere bewohnte Inseln sowie mehrere unbewohnte Kleinstinseln. Die meisten der rund 542.000 Einwohner leben in der Hauptstadtregion von Valletta. Amtssprachen sind Maltesisch und Englisch.

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Malerische Aussicht auf den Port ta' Marsamxett und Valletta bei Sonnenuntergang mit Spiegelung.

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Maltas Weg in die EU

Malta wurde im Jahr 1964 von Großbritannien unabhängig. Beim maltesischen Referendum über die Frage des EU-Beitritts stimmte mit 53,6% eine knappe Mehrheit für den Beitritt. Die Wahlbeteiligung war dabei mit über 90% die bei weitem höchste aller Referenden, die in den EU-Beitrittskandidaten-Staaten abgehalten wurde. Wie alle Beitrittsländer, aber insbesondere als vergleichsweiser kleiner (Insel-) Staat, hat Malta viel geleistet, um die Kopenhagener Kriterien, die Assoziierungsverträge und Europaabkommen zu erfüllen und 2004 der EU beizutreten. Malta führte den Euro im Jahr 2008 ein und ist seit Dezember 2007 Teil des Schengenraums.

Nationalflagge Maltas und Karte mit Malta in der Europäischen Union.
Steckbrief

Malta

(Amtlich Republik Malta; offiziell: Repubblika ta’ Malta)

Bevölkerung542.051
Flächerd. 316 km²
HauptstadtValletta
AmtsspracheMaltesisch und Englisch
BIP pro Kopf (2023)35.340 € (Ø EU-27: 37.610 €)
WährungEuro

Historische Daten

1

21.09.1964

Unabhängigkeitserklärung vom Vereinigten Königreich

2

16.07.1990

Beantragung der EU-Mitgliedschaft

3

15.02.2000

Beginn der Beitrittsverhandlungen

4

16.04.2003

Unterzeichnung des Beitrittsvertrages in Athen

5

seit 01.05.2004

Mitglied der Europäischen Union

21.03.2024 - Länderporträt -

Entwicklung seit dem EU-Beitritt 2004

Entwicklung seit dem EU-Beitritt 2004

Seit dem EU-Beitritt hat sich das maltesische BIP pro Kopf auf 35.340 Euro nahezu verdreifacht (2004-2023), was einen großen Wohlstandsgewinn füür die Menschen Maltas bedeutet. Das Bild von Malta über die EU ist heute im Vergleich überdurchschnittlich positiv. Bei einer Befragung der EU-Kommission im Früühjahr 2023 gaben 52% der Befragten Malteser an, ein positives EU-Bild zu haben (Ø EU-27: 45%). Ein negatives EU-Bild gaben lediglich 11% der Befragten an (Ø EU-27: 17%).

Beziehungen zwischen Malta und Deutschland

Wichtigste deutsche Exportprodukte nach MaltaWichtigste Importprodukte für Deutschland aus Malta
Sonstige Fahrzeuge26,2%Elektronik40,9%
Petrochemie10,5%Chemische Erzeugnisse12,9%
Chemische Erzeugnisse8,2%Elektrotechnik7,7%

(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)

Im Jahr 2021 war Deutschland mit einem Anteil von 17% der wichtigste Importmarkt (vor Frankreich und Italien) und mit 6,6% der füünftwichtigste Exportmarkt füür Malta (hinter Italien, Großbritannien, China und Frankreich). Im Jahr 2021 erzielten 95 deutsche Unternehmen in Malta mit rd. 4.000 Beschäftigten einen Umsatz von 6,8 Mrd. Euro. Die meisten Arbeitsplätze entfallen hierbei auf produzierende Betriebe sowie technische Dienstleistungsunternehmen.

Maltesische Wirtschaft

Wichtigste maltesische Wirtschaftszweige (2022)Wichtigste maltesische Exportgüter (2022)
Transport/Logistik/Kommunikation14,3%Elektronik25,8%
Handel/Gaststätten/Hotels13,2%Chemische Erzeugnisse16,1%
Industrie/Bergbau8,3%Nahrungsmittel12,3%

(Quelle: GTAI 04/2024)

Schifffahrt und Tourismus gehören zu Maltas bedeutendsten Wirtschaftszweigen. Malta verfüügt üüber eine der größten Handelsflotten weltweit. Die maltesische Wirtschaft legte mit einem BIP-Wachstum von 6,1% im vergangenen Jahr im EU-Vergleich stark zu (EU27: 0,5%) und lag damit auf Platz 2 hinter Irland. Auch füür die kommenden Jahre ist mit einem üüberdurchschnittlichen Wachstum zu rechnen. Ein Grund füür diese positive Entwicklung ist u.a. die schneller als erwartete Erholung des Tourismus von den Folgen der Corona-Pandemie, die den Inlandskonsum in diversen Sektoren in Schwung hielt.

Impressionen aus Malta

Bild vom Hafen mit traditionellen, farbigen maltesischen Fischerbooten.

Luzzu

Traditionelle farbige maltesische Fischerboote

Öffnet Einzelsicht
Hand hält die Blätterteigtasche Pastizzi, im Hintergrund die Altstadt von Valletta

Pastizzi

Blätterteigtaschen, traditionell gefüllt mit Ricotta oder Erbsen

Öffnet Einzelsicht
Basilika auf der Insel Gozo

Madonna ta' Pinu

Heiligtum mit Basilika auf der Insel Gozo

Öffnet Einzelsicht

Tourismus

Jährlich reisen rund zwei Millionen Touristen nach Malta. Der Tourismus ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und steuert ca. 17% zum BIP bei. Malta war durch die Corona-Pandemie das im Tourismus anteilsmäßig am schwersten betroffene europäische Land. Nach pandemiebedingten Rückgängen der Besucherzahlen erzielte der Tourismussektor im Jahr 2022 aber bereits wieder ca. 86% des Vorkrisenniveaus. Deutsche stellten neben Reisenden aus Großbritannien, Italien und Frankreich die größte Besuchergruppe auf Malta dar.

Energie- und Klimapolitik

Malta möchte bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Als Inselstaat steht Malta vor der besonderen Herausforderung der Anbindung an das europäische Stromnetz. Seit 2015 ist Malta durch eine Stromtrasse mit Sizilien (Italien) verbunden. Eine zweite Stromkabelverbindung nach Sizilien befindet sich in Planung. Ebenso wie eine Gaspipeline, welche auch eine späteren Nutzung für Wasserstoff bieten soll (H2-ready).

Malta plant, sich im Offshore-Bereich als Versuchsfeld für schwimmende Wind- und Solarkraftanlagen zu etablieren. Bei der Erprobung wichtiger Zukunftstechnologien könnte Malta als Pilot für andere Inselstaaten über die „Sustainable-Small-Islands-Initiative“ wirken.

Im Rahmen der Exportinitiative Energie fanden im März 2022 eine virtuelle Konferenz zum Thema „Erneuerbare Energieversorgungssysteme und Energiespeicherung“ sowie im Mai 2023 eine Geschäftsreise nach Malta zum Thema „Erneuerbare Energie und Energieeffizienz“ statt.

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