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Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Wieso spielt das Heizen beim Klimaschutz so eine große Rolle?

Rund ein Drittel des Energieverbrauchs entfällt in Deutschland auf den Gebäudesektor, vor allem fürs Heizen und für Warmwasser. Drei Viertel dieser Energie kommen immer noch aus Erdgas und Erdöl. Dabei entsteht viel klimaschädliches CO2. Deshalb brauchen wir den sukzessiven Umstieg aufs klimaneutrale Heizen. Und wir können im Gebäudebereich noch viel Energie einsparen, zum Beispiel durch Sanierungsmaßnahmen an Dächern, Wänden und Fenstern – und natürlich durch effiziente Heizungen.

Schaffen wir mit dem Gebäudeenergiegesetz die Wende?

Beim Strom gewinnen wir schon etwa die Hälfte aus Erneuerbaren Energien, bei der Wärme sind es gerade mal 16 Prozent. Es ist also höchste Zeit, hier den Umstieg zu beschleunigen. Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz stellen wir dafür die Weichen und geben allen, die eine neue Heizung einbauen wollen oder müssen, Orientierung, Planungssicherheit und Unterstützung. Ich bin überzeugt, dass mit diesem Gesetz die Aufholjagd bei der Modernisierung im Heizungskeller beginnt. Parallel sorgen wir beispielsweise dafür, dass Wärmenetze schrittweise treibhausgasneutral werden und die energetische Sanierung vorankommt.

Wird Heizen jetzt für alle teurer?

Die Zeit von billigem Gas und Öl ist vorbei. Neben Turbulenzen an den Energiemärkten sorgen steigende CO2-Preise dafür, dass fossile Energie teurer wird. Daher lohnt sich schon heute der Umstieg auf das Heizen mit Erneuerbaren Energien – nicht nur fürs Klima, sondern auch wirtschaftlich. Höhere Investitionskosten können über die Betriebsdauer durch niedrigere Betriebskosten ausgeglichen werden. Außerdem gibt es eine attraktive staatliche Förderung für klimafreundliche Heizungen, damit rentieren sie sich noch schneller.