Gesamtwirtschaft

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach ersten, vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im Jahresendquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,1 % zurückgegangen. Für das Gesamtjahr 2024 ergibt sich demnach eine Abnahme des preisbereinigten BIP gegenüber dem Vorjahr von 0,2 %. Ursächlich für die nunmehr seit zwei Jahren anhaltende wirtschaftliche Stagnation waren sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Faktoren. Durch die Nachwirkungen der massiven Kaufkraftverluste infolge des Preisschocks, eine anhaltend restriktive Geld- und Fiskalpolitik, die Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt sowie die andauernden geopolitischen Krisen wurde die Konsum- und Investitionsbereitschaft konjunkturell gedämpft. Als strukturelle Belastungen schlugen der demografische Wandel, eine abnehmende internationale Wettbewerbsfähigkeit und im internationalen Vergleich hohe Energiekosten negativ zu Buche.

Außenwirtschaft

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Die deutschen Ausfuhren drehen zuletzt ins Plus: Die nominalen Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen haben im November saison- und kalenderbereinigt mit +2,1 % gegenüber dem Vormonat wieder zugelegt. Im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich war allerdings noch ein Minus von 1,1 % zu verzeichnen. Die nominalen Einfuhren von Waren und Dienstleistungen nahmen im Vormonatsvergleich saison- und kalenderbereinigt um +0,4 % zu, im Dreimonatsvergleich lagen sie ebenfalls mit +0,7 % leicht im Plus. Aktuelle Frühindikatoren deuten für das Schlussquartal 2024 jedoch keine weitere Belebung der Exporttätigkeit an.

Produktion

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Die Produktion hat sich im November (preis-, kalender- und saisonbereinigt) etwas gefestigt, aber die Bestellungen nahmen aufgrund volatiler Großaufträge ab. Im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich hat die Industrie allerdings ihre Ausbringung um 1,3 % gedrosselt, obwohl gleichzeitig die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe um 1,7 % zulegten. Bei der Industriekonjunktur zeichnet sich insgesamt noch keine Trendwende ab. Die Stimmungsindikatoren von ifo und S&P Global liegen nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Privater Konsum

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Einzelhandelsumsatz stagniert, moderate Erholung im Trend aber intakt. Der Einzelhandel (ohne Kfz) stagnierte im November mit einem leichten preisbereinigten Umsatzrückgang von 0,1 %, aber im Dreimonatsvergleich ergab sich ein Plus von 2,3 %. Laut Prognose der GfK wird das Konsumklima im Januar leicht um 1,8 Zähler auf -21,3 Pt. steigen. Das HDE-Konsumbarometer trübte sich zu Jahresbeginn allerdings deutlich ein.

Arbeitsmarkt

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Zum Jahresende entwickelte sich der Arbeitsmarkt vergleichsweise stabil, aber die Aussichten bleiben trübe. So nahm die Erwerbstätigkeit im November gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 23.000 Personen zu, während die registrierte Arbeitslosigkeit im Dezember um 10.000 Personen zunahm. Die Frühindikatoren von IAB und ifo lassen noch keine spürbare Erholung auf dem Arbeitsmarkt zu Beginn des neuen Jahres erwarten.