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Das EXIST-Förderprogramm des BMWK unterstützt wissenschaftliche Gründungen aus deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit verschiedenen Förderlinien. Bereits seit 1998 unterstützt es die Entwicklung einer Gründungskultur und den Aufbau entsprechender Strukturen an Universitäten und Fachhochschulen. Seit 2020 geschieht dies durch EXIST-Potentiale, eine Wettbewerbsrunde der Förderlinie EXIST-Gründungskultur, die auch Bestandteil des Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen ist. Darüber hinaus (seit 2007) gibt es weitere spezielle Förderlinien für angehende Gründerinnen und Gründer: insbesondere das EXIST-Gründungsstipendium (EGS), den EXIST-Forschungstransfer (EFT) und seit 2023 auch EXIST-Women (EWO).
Das Thema Gründungen hat seit Einrichtung des Förderprogramms EXIST deutlich an Relevanz gewonnen: Gab es 1998 an deutschen Hochschulen nur einen einzigen Lehrstuhl für Entrepreneurship, so sind es mittlerweile fast 200. EXIST hat die Unterstützungslandschaft für Start-ups in Deutschland in diesem Zeitraum maßgeblich geprägt. Der neue „Leuchtturmwettbewerb Startup Factories“ des Programms knüpft daran an und zielt darauf ab, überregionale und international sichtbare Startup Factories zu etablieren. Er ist Bestandteil der Start-up-Strategie der Bundesregierung.
WIRKSAMKEIT VON EXIST WIRD DURCH INTERNES MONITORING, INTERNE BEGLEITFORSCHUNG UND EXTERNE EVALUATION ÜBERPRÜFT
EXIST wird seit vielen Jahren intensiv und engmaschig wissenschaftlich begleitet, um die Wirksamkeit des Programms zu überprüfen und zu verbessern. Diese Begleitung erfolgt zum einen extern durch unabhängige Evaluationsprojekte.1 Zudem hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung eine mehrjährige Begleitforschung aller Förderlinien des EXIST- Programms, einschließlich EXIST-Gründungskultur, durchgeführt. Seit 2022 läuft eine umfassende mehrjährige Evaluation des gesamten EXIST-Programms durch Ramboll Management Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit KMU Forschung Austria. Zum anderen wird das EXIST-Programm intern durch den beliehenen Projektträger (bisher der Projektträger Jülich) unterstützt, der ein kontinuierliches, wirkungsorientiertes Programm-Monitoring (Müller, 2022) sowie begleitende Programmforschung durchführt.
EXIST START-UP-FÖRDERUNG VERBESSERT CHANCEN UND STÄRKT WERTSCHÖPFUNG
Die EXIST-Förderlinien Gründungsstipendium und Forschungstransfer unterstützen direkt bei der Umsetzung von Gründungsideen. Seit 2007 wurden in den beiden Förderlinien rund 3.600 Gründungsvorhaben mit insgesamt mehr als 840 Millionen Euro gefördert. Die Antragstellung erfolgt über eine Hochschule oder Forschungseinrichtung, die während der Förderphase verschiedene Aufgaben übernimmt wie etwa die Verwaltung der Fördermittel und die Bereitstellung von Infrastruktur. Gefördert werden Gründende aus dem akademischen Bereich, die ein innovatives technologieorientiertes oder wissensbasiertes Produkt mit Alleinstellungsmerkmalen und guten kommerziellen Erfolgsaussichten entwickeln. Das EXIST-Gründungsstipendium unterstützt diese Personen für ein Jahr, um die Gründungsidee in einen Businessplan zu überführen. Das Stipendium finanziert den Lebensunterhalt und stellt ein separates Budget für Materialkosten und Coaching zur Verfügung. Der EXIST-Forschungstransfer fördert herausragende Hightech-Gründungsprojekte, die auf früheren Forschungsergebnissen basieren, ein hohes Risiko aufweisen und einen hohen Bedarf an teuren Ressourcen haben. Dabei sind die Geförderten an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung als wissenschaftliche Mitarbeitende angestellt.
Das Programm-Monitoring zeigt, dass die durch die Förderung begünstigten Gründenden in großem Umfang wirtschaftlich erfolgreiche und langlebige Unternehmen gründen. So zeigen Berechnungen, dass aus den insgesamt rund 3.600 geförderten Gründungsvorhaben etwa 3.000 Unternehmen gegründet wurden. Dies entspricht einer bemerkenswert hohen Gründungsquote (Gründungsstipendium: 85 Prozent; Forschungstransfer: 84 Prozent) (Müller & Eckardt, 2024a, 2024b). Durch die Unternehmensgründungen wurden mindestens 30.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Analysen zeigen zudem, dass die gegründeten Unternehmen eine überdurchschnittlich hohe Überlebensrate am Markt aufweisen (74 Prozent beim Gründungsstipendium und 88 Prozent beim Forschungstransfer fünf Jahre nach Förderende).
Zwei aktuelle Kontrollgruppenstudien des Projektträgers bestätigen zudem, dass geförderte Vorhaben über die Förderlaufzeit hinweg bei der Produktentwicklung und der Geschäftsplanung weiter fortgeschritten sind als nicht-geförderte Vorhaben, einen höheren Vernetzungsgrad aufweisen, verbesserte Kompetenzen besitzen und häufiger externes Kapital akquirierten (Müller & Eckardt, 2024c; Müller, 2023a). Eine bislang unveröffentlichte Studie zeigt zudem, dass die Wahrscheinlichkeit der Gründung einer Kapitalgesellschaft bei Vorhaben, die durch das EXIST- Gründungsstipendium gefördert wurden, mehr als doppelt so hoch ist wie bei den abgelehnten Vorhaben.
Auch aus der Perspektive der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen ist das EXIST-Programm als Erfolg zu werten. So zeigt die externe Evaluation (Baldauf et al., 2021), dass beispielsweise beim EXIST-Gründungsstipendium jedem eingesetzten Fördereuro fast sechs Euro zusätzliche Wertschöpfung gegenüberstehen. Und auch beim EXIST-Forschungstransfer ist das angestoßene Wertschöpfungsvolumen größer als die eingesetzten Mittel.
EXIST-POTENTIALE VERBESSERT DIE GRÜNDUNGS-UNTERSTÜTZUNG AN HOCHSCHULEN
Seit 2020 ist EXIST-Potentiale die Förderlinie zur Stärkung der Gründungsunterstützungsstrukturen, -kultur und -aktivitäten an deutschen Hochschulen. Bis 2024 werden insgesamt 142 Projekte an 138 Universitäten und Fachhochschulen mit einem Gesamtvolumen von etwa 177 Millionen Euro gefördert. Die Förderlinie hat drei thematische Schwerpunkte, um den unterschiedlichen Bedarfen der Hochschulen Rechnung zu tragen. Sie ist zudem Bestandteil des 2020 eingerichteten Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen (GFS), mit dem wirtschaftliche Aktivitäten in ebendiesen Regionen gefördert werden. Ein überproportionaler Anteil der Mittel wird dementsprechend in strukturschwachen Regionen eingesetzt.
Zwei jüngere Kontrollgruppenstudien haben nachgewiesen, dass EXIST-Potentiale die Gründungsunterstützung an den geförderten Hochschulen signifikant verbessert und somit indirekt zur Förderung wissenschaftlicher Ausgründungen an deutschen Hochschulen beiträgt.
Die erste Studie (Müller, 2023b) untersuchte die Wirksamkeit des Themenschwerpunkts ‚Potenziale heben‘. Diese Maßnahme unterstützt Hochschulen, die bislang wenig Erfahrung im Aufbau einer Gründungskultur und entsprechender Strukturen haben. Im Ergebnis zeigt sich: Die geförderten Hochschulen haben sich sowohl in Bezug auf die gestellten Anträge in der Förderlinie EXIST-Gründungsstipendium als auch hinsichtlich der Bewilligungen in dieser Förderlinie deutlich positiver entwickelt als die nicht geförderten Hochschulen. Die Gründungsaktivitäten an den jeweiligen Hochschulen nehmen zu.
Die zweite Studie (Müller & Eckardt, 2024d) untersuchte schwerpunktübergreifend weitere Wirkungen des Programms. Anhand von fast 50 Indikatoren des „Gründungsradars“ (Fritzsche et al., 2023) wurde die Gründungsunterstützung an Hochschulen umfassend gemessen. Auf dieser Datenbasis wurde ein Vorher-nachher-Vergleich mit einer Kontrollgruppe durchgeführt. Es zeigt sich, dass EXIST-Potentiale die Mechanismen der Gründungsunterstützung an Hochschulen und Fachhochschulen signifikant verbessert.
ERKENNTNISSE BIETEN ANSATZPUNKTE ZUR STÄRKUNG DES PROGRAMMS UND FÜR EINE EVIDENZBASIERTE FÖRDERPOLITIK
Die gewonnenen Erkenntnisse, die weitgehend mit den Ergebnissen früherer Evaluationen übereinstimmen (Baldauf et al., 2021; Kulicke, 2018; Becker et al., 2011), dienen mehreren Zwecken. Sie gewährleisten die Einhaltung der Erfolgskontrolle gemäß den Verwaltungsvorschriften Nr. 11a zu § 44 Bundeshaushaltsordnung und Nr. 2.2 zu § 7 Bundeshaushaltsordnung; eine fundierte Überprüfung der Zielerreichung, der Wirkungen und der Wirtschaftlichkeit wird sichergestellt. Die erhobene Datengrundlage bietet zudem eine solide Basis für exekutive Entscheidungen. Das BMWK und der beauftragte Projektträger können das EXIST-Programm so effektiv steuern. Darüber hinaus schafft die Veröffentlichung der Ergebnisse Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen zudem intensiv in die Weiterentwicklung der einzelnen Förderlinien ein, indem kritische Erfolgs- und Hemmfaktoren für die Programmeffektivität identifiziert werden. Die vom BMWK in Auftrag gegebenen Monitoring- und Evaluationsaktivitäten tragen so maßgeblich dazu bei, verlässliche Informationen zur Zielerreichung und Wirksamkeit des EXIST-Programms bereitzustellen und eine fundierte Grundlage für evidenzbasierte förderpolitische Entscheidungen zu schaffen.
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1 Die Förderlinien EXIST-Gründungsstipendium und EXIST-Forschungstransfer wurden 2011 von der Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH und 2021 von der Ramboll Management Consulting GmbH evaluiert.
Literaturverzeichnis:
Baldauf, M., et al. (2021): Evaluation der Fördermaßnahmen EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Förderzeitraum Januar 2014 bis Ende 2018. Hamburg: Ramboll Management Consulting. www.exist.de/EXIST/Redaktion/DE/Downloads/EXIST-Publikationen/EXIST-Evaluation-Ramboll
Becker, C., Grebe, T., & Lübbers, T. (2011): Evaluation der Fördermaßnahmen „EXIST-Gründerstipendium“ und „EXIST-Forschungstransfer“.
Berlin: Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung.
Fritzsche, K., Kessler, M.S., & Schröder, E. (2023): Gründungsradar 2022: Wie Hochschulen Unternehmensgründungen fördern. Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. www.gruendungsradar.de/downloads
Kulicke, M. (2018): EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule: Abschlussevaluation. Karlsruhe: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. Fraunhofer Abschlussevaluation (PDF, 2 MB)
Müller, C.E. (2023a): Startup grants and the development of academic startup projects during funding: Quasi-experimental evidence from the German ‘EXIST – Business Startup Grant’. Journal of Business Venturing Insights, 20, e00408.
Müller, C.E. (2023b): Improving academic spinoff activities through publicly funded university support programs: The effectiveness of the German federal program ‘EXIST – Leverage of potentials’. Research Evaluation, 23 (2), 467-483.
Müller, C.E. (2022): Wirkungsorientiertes Monitoring für die Start-up-Förderprogramme „EXIST-Gründerstipendium“ und „EXIST-Forschungstransfer“.
Zeitschrift für Evaluation, 21 (1), 77-90.
Müller, C.E., & Eckardt, I. (2024c): Zur Wirksamkeit der Gründungsfördermaßnahme ‚EXIST – Forschungstransfer‘: Ein Quasi-Experiment. Zeitschrift für Evaluation, 23 (2), (im Druck).
Müller, C.E., & Eckardt, I. (2024d): Effectiveness of targeted public university funding on universities’ support of startups: Evidence from ‘EXIST – Potentials’. Science and Public Policy.
DOI: https://doi.org/10.1093/scipol/scae039
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